Chirurgische Eingriffe und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität
Eine bemerkenswerte Veränderung erlebt das Ehepaar Nadine und Roland Pissulla nach einer chirurgischen Magenverkleinerung im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim. Die beiden 54- und 44-Jährigen litten an starkem Übergewicht, was sich in verschiedenen gesundheitlichen Problemen äußerte. Diese Operation könnte nicht nur ihr individuelles Leben verändern, sondern auch ein Zeichen für einen gesellschaftlichen Trend im Umgang mit Adipositas darstellen.
Gesundheitliche Risiken durch Übergewicht
Übergewicht stellt in Deutschland ein ernstes Problem dar, das derzeit etwa ein Viertel der Erwachsenen betrifft. Die Folgen sind beunruhigend: Schlafapnoe, Diabetes, Bluthochdruck sowie reduzierte körperliche Fitness sind nur einige der Herausforderungen, mit denen Betroffene kämpfen müssen. Roland Pissulla beschreibt, wie das Gehen eine große Anstrengung erforderte, während seine Frau während ihrer Gewichtsabnahme mit massiven Nebenwirkungen eines Diabetes-Medikaments konfrontiert wurde, das sie schließlich absetzen musste.
Der Wendepunkt durch ärztliche Beratung
Ein entscheidender Moment für das Paar war ein Besuch in der Adipositas-Sprechstunde des Krankenhauses. Dr. Ingolf Askevold erläuterte die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und gewann das Vertrauen des Ehepaars. „Vor der Operation sind mehrere Schritte notwendig, um die dauerhafte Wirksamkeit des Eingriffs sicherzustellen“, erklärt Dr. Askevold. Dies zeigt, wie wichtig die ärztliche Begleitung in diesem Prozess ist und wirft ein Licht auf die präventiven Maßnahmen, die vor einer bariatrischen Operation erforderlich sind.
Erste Schritte in ein neues Leben
Im März 2024 erhielten beide Patienten ihre Eingriffe – Nadine einen Magenbypass und Roland einen Schlauchmagen. Das Resultat: Zig Kilos weniger an Körpergewicht und eine spürbare Verbesserung ihrer Gesundheit. Psychologische Unterstützung und der Austausch mit Gleichbetroffenen halfen den Pissullas, diese Lebensstiländerung erfolgreich zu gestalten. „Vor allem die Gespräche mit Frau Groos haben mir geholfen, die Herausforderungen zu bewältigen“, erläutert Nadine.
Langfristige Veränderungen der Lebensweise
Die Pissullas genießen mittlerweile die kleine, aber feine Freiheit, die mit einer Gewichtsabnahme einhergeht. Nadine erzählt stolz, dass sie nach langer Zeit wieder Erdbeeren selbst gepflücken konnte, anstatt sie zu kaufen. Ihre Ernährung hat sich radikal gewandelt – der Geschmack von Schokolade erscheint ihr jetzt unangenehm süß. Darüber hinaus ist der Gang zum Kühlschrank dem Spielen mit ihrem Hund gewichen, was auf die Bedeutung der körperlichen Aktivität hinweist.
Rolle der Unterstützung und Zusammenarbeit
Die Betreuung durch ein multidisziplinäres Team aus Psychologen, Ernährungswissenschaftlern und Chirurgen ist entscheidend für den Erfolg. „Dauerhafte Unterstützung ist unerlässlich, um die Motivation zu halten“, betont Nadine. Die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen in Bad Nauheim könnte als Modell für andere Einrichtungen dienen und zeigt, wie wichtig die Integration von psychologischen, ernährungs- und bewegungsorientierten Ansätzen im Kampf gegen Adipositas ist.
Fazit: Ein Weg zu besserer Lebensqualität
Die Geschichte von Nadine und Roland Pissulla verdeutlicht, wie chirurgische Eingriffe zusammen mit einem umfassenden Betreuungskonzept nicht nur das Gewicht, sondern auch die Lebensqualität nachhaltig verbessern können. Ihre Erfahrungen bieten nicht nur Hoffnung für andere Betroffene, sondern können auch als Anstoß für weitere Diskussionen über den Umgang mit Übergewicht und die Bedeutung von interdisziplinärer medizinischer Hilfe dienen.
– NAG