Die Entscheidung der Stadt Schotten, die offizielle Badesaison am Nidda-Stausee für Sommer 2024 abzusagen, hat weitreichende Auswirkungen für die Gemeindebürger und die Besucher des beliebten Gewässers. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem viele Menschen nach Möglichkeiten suchen, sich in den heißen Monaten des Jahres abzukühlen.
Rechtliche Hintergründe sorgen für Bademangel
Nach einem Beschluss der Schottener Stadtverordneten wurde die ursprüngliche Badeordnung des Nidda-Stausees geändert. Auf der Internetseite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HNLUG) ist zu lesen, dass aus „rechtlichen und organisatorischen Gründen“ in diesem Jahr kein Badebetrieb stattfinden wird. Dies hat tiefere Wurzeln, die auf einen tragischen Vorfall im Jahr 2016 zurückgehen, als drei Geschwister in einem Weiher ertranken.
Der Einfluss auf die Gemeinschaft
Diese Entscheidung wird von der kommunalen Führung als notwendig erachtet, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Bürgermeister Benjamin Göbl erklärte, dass die änderten Verordnungen auch den Empfehlungen des Gemeindeunfallversicherungsverbandes (GVV) entsprechen, der klare Hinweise gibt, dass im Stausee kein Baden empfohlen wird, wenn keine ausreichend umfassende Badeaufsicht vorhanden ist. Dies bedeutet de facto das Ende eines weithin geschätzten Erholungsortes für die Lokalbevölkerung und den Tourismus.
Die Aufrechterhaltung der Sicherheit
Bereits in der Vergangenheit gab es keine offizielle Badeaufsicht am Nidda-Stausee; lediglich die DLRG-Ortsgruppe Friedberg-Bad Nauheim war an wenigen Wochenenden in den Sommermonaten aktiv. Um die Sicherheit an diesem Ort zu gewährleisten, haben die Verantwortlichen nicht nur das Baden gänzlich ausgeschieden, sondern auch jegliche Hinweise auf diese Möglichkeit hinwegfallen lassen. Die Uferstellen sind nun durch Gitter gesichert, um unbefugten Zutritt zu verhindern. Die bislang beliebten Badestellen sind somit nicht mehr ausgeschildert, und auch der Zugang zu den Stegen ist nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen möglich.
Neubewertung der Risikolage
Die rechtliche Situation hat sich seit der letzten Saison teilweise verändert. Ein ehemaliger Bürgermeister aus Neukirchen wurde im November 2023 vom Oberlandesgericht in Frankfurt freigesprochen. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf: Sollte die Stadt Schotten ihre Entscheidung überdenken, nun da eine rechtliche Absicherung für ein sicheres Badevergnügen in Aussicht steht? Bürgermeister Göbl äußerte sich zurückhaltend und betonte die Bedeutung von Sicherheit über Freizeitvergnügen.
Abschließende Überlegungen
In den kommenden Tagen wird die Bevölkerung aufmerksam beobachten, ob gesetzliche Änderungen zu einer Neubewertung der Badesituation führen könnten. Bis dahin bleibt der Nidda-Stausee vor allem ein Ort der Ruhe und des Naturschutzes, während die Menschen in Schotten nach anderen Möglichkeiten zur Erholung in der Natur suchen müssen.