Ein neuer Lebensabschnitt für das Nauroder Backhaus
Die kleine Gemeinde Naurod hat mit der Wiedereröffnung ihres historischen Backhauses Backes einen bedeutenden Schritt in Richtung gemeinschaftlicher Traditionen vollzogen. Dieser Ort, der für viele Anwohner ein Symbol der Zusammengehörigkeit darstellt, hat nach einer umfassenden Sanierung am Donnerstagabend seine Pforten wieder geöffnet.
Ein Ort der Gemeinschaft
Das Backhaus in Naurod ist nicht nur ein einfaches Bauwerk; es ist ein Ort, an dem wertvolle Erinnerungen und Traditionen lebendig gehalten werden. Im Jahr 2023 fand die Einweihungsfeier statt, zu der zahlreiche Bürger gekommen waren, um gemeinsam Brot zu backen und alte Geschichten auszutauschen. Die Vorfreude angeheizt durch die Vorbereitungen legten die Veranstalter um 5:00 Uhr los. Ingo Best, der 2. Vorsitzende der IG Naurod, und Bernd Beielschmidt, der örtliche Backmeister, sorgten dafür, dass alles pünktlich zur Erwärmung des Ofens bereit war.
Tradition trifft auf Moderne
Das Backhaus, früher ein Spritzenhaus und später ungenutzt, zeigt, wie wichtig es ist, kulturelle Wurzeln wieder aufleben zu lassen. Diese Erneuerung war kein Zufall, sondern das Resultat von jahrelangen Bestrebungen der Gemeinde. Die Sanierung, die rund 115.000 Euro kosten sollte, stellte sich als dringende Notwendigkeit heraus, um das denkmalgeschützte Gebäude in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Der alte Ofen wurde restauriert und bietet nun bei optimaler Hitze Platz für bis zu 50 Laibe Brot.
Ein Fest der Erinnerungen
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war das Backhaus ein zentraler Punkt des Dorflebens. Die Anwohner backten regelmäßig Brot, und die Restwärme wurde genutzt, um süße Leckereien wie die beliebten Nauroder Brockelplätze zu zaubern. Diese Tradition ist vielen Älteren in der Gemeinde noch gut in Erinnerung. Die Rückkehr des Backhauses stellt ein bedeutendes Element der kulturellen Identität dar und stärkt das Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohnern.
Ausblick auf neue Traditionen
Mit der Wiedereröffnung des Backes plant die Gemeinde bereits das nächste große Fest: Am 17. August, wird das Backesfest stattfinden, bei dem der Duft von frisch gebackenem Holzofenbrot die Straßen durchziehen wird. Diese Feierlichkeiten sind nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch eine Möglichkeit für die jüngere Generation, die Kunst des Brotbackens zu erlernen und die Traditionen lebendig zu halten.
Ein Leuchtturm der Kultur
Das Nauroder Backhaus ist nun ein lebendiger Teil der Gemeinschaft und ein Ort, wo Jung und Alt zusammenkommen, um Erinnerungen zu schaffen und vergangene Traditionen zu pflegen. Es bietet eine Plattform für Bildung und Gemeinschaft, wo Kinder aus der Kita und der Grundschule die Möglichkeit haben, aktiv am Backprozess teilzunehmen. Das Backen wird somit nicht nur zum Handwerk, sondern zu einem Erlebnis, das die Menschen in Naurod verbindet und zusammenschweißt.
Die Rückkehr des Backhauses ist mehr als die Wiederbelebung eines alten Handwerks; sie ist ein Schritt in eine gemeinsame Zukunft, in der Traditionen gewahrt und neue Erfahrungen geschaffen werden. Vielleicht wird auch der Nauroder Brockelplatz bald wieder durch die Straßen ziehen und die Gemeinde weiterhin mit köstlichen Erinnerungen bereichern.