Wies-O-Mat: Volt Wiesbaden setzt auf Innovation statt Kandidatur
In der politischen Landschaft Wiesbadens rückt die bevorstehende Oberbürgermeisterwahl immer näher, und während traditionelle Wahlkampagnen an Komplexität und Kosten gewinnen, geht die Partei Volt einen innovativen Weg. Anstatt eigene Kandidierende ins Rennen zu schicken, entschloss sich die Mitgliedergruppe, ein neuartiges Online-Tool namens Wies-O-Mat zu entwickeln, um Bürgerinnen und Bürgern einen echten Mehrwert zu bieten.
Die Entscheidung von Volt Wiesbaden
Auf einer jüngsten Mitgliederversammlung, die in enger Abstimmung mit den Fraktionsmitgliedern und dem Landesvorstand stattfand, beschlossen die Parteimitglieder, dass Volt Wiesbaden 2025 nicht mit einer eigenen Oberbürgermeisterkandidatur antreten wird. Daniel Weber, Co-Local-Lead der Partei, erklärt: „Es war eine schwierige Entscheidung, besonders nach unseren hervorragenden Ergebnissen bei der Europawahl.” Stattdessen wird sich Volt auf die Unterstützung der Wählerinnen und Wähler durch den Wies-O-Mat konzentrieren.
Wies-O-Mat als neues Hilfsmittel
Der Wies-O-Mat ist von dem bekannten Wahl-O-Mat inspiriert und soll den Wählerinnen und Wählern in Wiesbaden helfen, die politischen Positionen der zur Wahl stehenden Kandidierenden besser zu verstehen. Mit diesem Online-Tool können Nutzerinnen und Nutzer Fragen beantworten, die auch die Kandidierenden beantwortet haben, und erhalten anschließend eine Übersicht über den Übereinstimmungsgrad ihrer Ansichten mit den Positionen der Kandidaten. „Wir sind überzeugt, dass wir damit ein wichtiges Angebot für die Menschen in Wiesbaden schaffen,” betont Weber.
Bedeutung für die Wiesbadener Gemeinschaft
Der Schritt von Volt ist nicht nur ein strategischer Rückzug von der Kandidatur, sondern auch ein Signal für ein neues, partizipatives Verständnis von Demokratie. Indem Volt zur Mitwirkung am Wies-O-Mat aufruft und Fragen aus der Bevölkerung sowie von Organisationen und Vereinen einbezieht, stärkt die Partei das politische Engagement der Bürgerinnen und Bürger. „Nach der Sommerpause werden wir alle demokratischen Parteien zur Mitwirkung am Wies-O-Mat einladen,” fügt Weber hinzu.
Ressourcenmanagement und strategische Überlegungen
Die Entscheidung, keine eigene Kandidatur zu stellen, wurde auch von einer realistischen Einschätzung der vorhandenen Ressourcen geprägt. „Ein Wahlkampf kostet viel Geld und noch mehr Zeit,” erläutert Weber. Angesichts der relativ geringen Größe von Volt im Stadtparlament, wo die Partei als kleinster Partner der aktuellen Regierung agiert, war es für die Mitglieder eine logische Wahl, ihre Kräfte in einem innovativen Ansatz zu bündeln, der auch den Wählerinnen und Wählern zugutekommt.
Ausblick auf die OB-Wahl 2025
Für die Oberbürgermeisterwahl im Frühjahr 2025 haben bereits Amtsinhaber Gert-Uwe Mende von der SPD und Gesine Bonnet von den Grünen ihre Kandidatur angekündigt. Während sich die Parteien auf den Wahlkampf vorbereiten, könnte Volts Wies-O-Mat einen neuen Maßstab setzen, wie politische Beteiligung und Wählerinformation in Zeiten der Digitalisierung organisiert werden können.
– NAG
