Europäische Union steckt in neuer Energiekrise
Die Europäische Union steht erneut vor einer Energiekrise, die durch die neuen Erkenntnisse des Europäischen Rechnungshofs verschärft wird. Vor zwei Jahren konnte eine Katastrophe knapp abgewendet werden, als die EU aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor einer Gasmangellage stand. Jetzt, jedoch, warnen Experten vor einer neuen Bedrohung.
Abhängigkeit von Flüssigerdgas schafft neue Herausforderungen
Der Rechnungshof hat festgestellt, dass die EU zwar erfolgreich ein akutes Gaskrisenszenario verhindert hat, aber damit lediglich ihre Abhängigkeit vom Erdgas auf importiertes Flüssigerdgas (LNG) verschoben hat. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Energiepolitik und die Klimaziele der EU, die durch diese Verschiebung erheblich in Gefahr geraten.
Notwendigkeit für künftige Energieversorgungssicherheit
Die Ergebnisse des Berichts des Europäischen Rechnungshofs zeigen deutlich, dass die EU nicht ausreichend auf eine erneute Gaskrise vorbereitet ist. Mit Blick auf die anhaltende Abhängigkeit von LNG und die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Dekarbonisierung steht die EU vor neuen und komplexen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Mangelnde Solidarität und bilaterale Abkommen
Eine weitere kritische Komponente, die der Rechnungshof identifiziert hat, ist die mangelnde Solidarität zwischen den EU-Ländern. Zu wenige Länder haben bilaterale Versorgungsabkommen geschlossen, die im Falle einer Energiekrise gegenseitige Unterstützung gewährleisten. Die Notwendigkeit für solche Abkommen wird besonders deutlich, da einige Länder sogar erwägen, im Notfall ihre Gaslieferungen an benachbarte Nationen zu kürzen.
In diesem Zusammenhang hat Deutschland im März 2024 ein Solidaritätsabkommen mit Italien und der Schweiz unterzeichnet, um im Fall eines extremeren Gasmangels schnell Hilfe leisten zu können. Ähnliche Abkommen bestehen bereits mit Dänemark und Österreich, während Gespräche mit anderen Ländern laufen, um die Zusammenarbeit in Zeiten von Krisen zu stärken.
– NAG