Wilhelmshaven

„Faszination Naturwissenschaft: Akademie am Meer auf Wangerooge startet“

Kinder der vierten bis sechsten Klassen aus Wilhelmshaven und Umgebung forschen vom 6. bis 9. September an der „Akademie am Meer“ auf Wangerooge gemeinsam mit Experten der Vogelwarte Helgoland, um praktische Erfahrungen in Naturwissenschaften zu sammeln und ein Bewusstsein für Naturschutz zu entwickeln.

Kinder, die sich für Naturwissenschaften interessieren, haben auf Wangerooge die Möglichkeit, an der „Akademie am Meer“ teilzunehmen. Dieses einzigartige Projekt bietet Schülerinnen und Schülern der vierten bis sechsten Klassen spannende Einblicke in die Welt der Naturforschung. Die Veranstaltung findet vom 6. bis 9. September statt und wird von der „Vogelwarte Helgoland“ unterstützt, was auf eine neue Kooperation hinweist. Über diese spannende Initiative können die Kinder nicht nur forschen, sondern auch ihre Ergebnisse präsentieren.

Die Teilnahme an der Akademie ist nicht einfach nur ein Spaß – sie ist eine hervorragende Gelegenheit für die jungen Forscher, sich mit realen wissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Das Projekt zielt darauf ab, den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtige Kompetenzen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu vermitteln. Der evolutionäre Prozess des Lernens findet durch praktische Erfahrungen statt, die den Grundschülern ermöglicht, Wissenschaft hautnah zu erleben.

Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Helgoland

Erstmals in diesem Jahr arbeitet die Akademie am Meer eng mit dem Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ zusammen. Diese Partnerschaft, wie Dr. Wiebke Endres, Lehrerin am Neuen Gymnasium Wilhelmshaven, erklärt, ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen direkten Kontakt mit erfahrenen Forschenden. Die Kinder werden von einem Team aus Fachleuten begleitet, das ihnen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt, sondern auch Einblicke in verschiedene Berufsfelder bietet, die sich im Bereich der Vogelforschung ergeben.

Dr. Miriam Liedvogel, Direktorin des Institutes, hebt hervor, dass das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur kürzlich 125.000 Euro Fördergelder bereitgestellt hat, um diese wertvolle Bildungsinitiative über die nächsten zwei Jahre zu unterstützen. Diese finanzielle Grundlage stellt sicher, dass die Kinder unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten teilnehmen können. Dies zeigt ein starkes Engagement für die Bildung und Förderung junger Talente in den Naturwissenschaften.

Praktische Erfahrungen in der Natur

Besonders bemerkenswert ist, dass das Programm auch praktische Elemente umfasst, die den Kindern helfen, ein Bewusstsein für ökologische Themen zu entwickeln. Dazu gehört beispielsweise das Müllsammeln im Wattenmeer, eine Aktivität, bei der die Kinder häuftiger Müll finden als ihnen lieb ist. Dr. Liedvogel bringt es auf den Punkt: “Das sensibilisiert auch für achtloses Wegwerfen.” Solche Erfahrungen sind nicht nur lehrreich, sie fördern auch eine positive Einstellung gegenüber Umweltschutz.

Ebenfalls geplant sind spezifische Fragestellungen, die jeden Tag behandelt werden. Die Kinder beschäftigen sich damit, wie Zugvögel sich nachts orientieren und welche Einflussfaktoren ablenken könnten – wie das Licht von Schiffen oder sogar der große Lichtball „Höegh Esperanza“. Damit behält die Akademie am Meer stets den Fokus auf aktuellen umweltrelevanten Themen, und die Kinder lernen spielerisch, wie sie zur Erhaltung der Natur beitragen können.

Ein weiteres Highlight des Programms ist die Zusammenarbeit für Veröffentlichungen. Die Teilnehmer werden dazu ermutigt, im MINT-Echo im Wiley-VCH Verlag zu publizieren. Die Einbindung von Experten zur Erstellung von Podcasts und möglicherweise sogar einem Radiobeitrag fördert das kommunikative Verständnis und die Präsentation von wissenschaftlichen Ergebnissen. Dies bringt den Kindern viele Vorteile für ihre persönliche Entwicklung und Bildung.

Vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Aktivitäten zeigt die „Akademie am Meer“ nicht nur das Potenzial junger Wissenschaftler auf, sondern auch die Notwendigkeit, frühzeitig das Interesse an Naturwissenschaften zu wecken. Die Initiative schafft einen Raum für Neugier und kreatives Denken, welches in der heutigen Wissensgesellschaft unerlässlich ist.

Auf dem Weg zur Wissenschaftskommunikation

Die Akademie betont die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation, die speziell auf Grundschüler abzielt. Dr. Endres erläutert, dass es wichtig ist, die spezifischen Interessen der jungen Schülerinnen und Schüler zu fördern. Mit dem Ansatz, frühzeitig auf die Talente junger Menschen einzugehen, wird eine neue Generation von Wissenschaftlern und engagierten Bürgern inspiriert. Projekte wie diese sind der Schlüssel zu einer bewussteren und informierteren Gesellschaft, die versteht, wie wichtig der Schutz unserer natürlichen Umgebung ist.

Förderung von MINT-Bereichen

Die Förderung von MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in der schulischen Bildung ist von großer Bedeutung, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für diese Fachrichtungen zu begeistern. Laut einer Studie der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ sind MINT-Berufe für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands entscheidend. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 19 % der offenen Stellen in technischen Berufen als schwer zu besetzen klassifiziert. Diese Akademien, wie die „Akademie am Meer“, spielen eine wesentliche Rolle dabei, Schüler*innen für naturwissenschaftliche Fragestellungen zu sensibilisieren und sie mit praxisnahen Forschungsprojekten in Berührung zu bringen. Das Programm bietet den Teilnehmer*innen nicht nur die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im wissenschaftlichen Denken zu entwickeln, sondern auch praktische Erfahrungen zu sammeln, die in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar sind.

Verbindung zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Ein zentraler Aspekt der „Akademie am Meer“ ist die Verbindung von naturwissenschaftlichem Lernen mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Angesichts der aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel ist es unerlässlich, dass junge Menschen ein Bewusstsein für den Schutz ihrer natürlichen Umgebung entwickeln. Studien zeigen, dass Bildungseinrichtungen, die Umweltthemen aktiv in ihren Lehrplan integrieren, dazu beitragen können, ein stärkeres Umweltbewusstsein und Verantwortungsgefühl bei den Schüler*innen zu schaffen. Durch das Müllsammeln im Wattenmeer sollen die Teilnehmer*innen nicht nur für die Schönheit der Natur sensibilisiert werden, sondern auch für die Gefahren, die durch Müll und Umweltverschmutzung entstehen. Solche praktischen Erfahrungen sind entscheidend, um ein langfristiges Engagement für nachhaltige Praktiken zu fördern.

Partizipation an Forschungsprojekten

Das Einbinden von Schüler*innen in Forschungsprojekte hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Institutionen wie die „Vogelwarte Helgoland“ ermöglichen es den Teilnehmenden, aktiv an wissenschaftlichen Studien mitzuwirken und dabei praktische Fähigkeiten zu erlernen. Verfügbare Wettbewerbe und Forschungsstipendien, wie sie durch verschiedene Bildungseinrichtungen angeboten werden, fördern die kreativen und kritischen Denkfähigkeiten der Jugendlichen zusätzlich. Solche Programme unterstützen nicht nur das Lernen, sondern tragen auch dazu bei, dass Schüler*innen die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung aus erster Hand erleben.

Soziale und wirtschaftliche Implikationen

Bildungsprojekte wie die „Akademie am Meer“ haben auch weitreichende soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Indem sie Kindern aus verschiedenen sozialen Hintergründen den Zugang zu hochwertigen Bildungsangeboten ermöglichen, tragen sie zur Chancengleichheit in der Bildung bei. Dies ist besonders wichtig in Regionen, in denen der Zugang zu MINT-Bildung begrenzt ist. Der Erfolg solcher Programme kann sich langfristig positiv auf das wirtschaftliche Wachstum auswirken, indem sie jungen Menschen helfen, in zukunftsträchtigen Berufen Fuß zu fassen und somit zur Innovationskraft des Landes beizutragen.

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