Die geplante Nachmittagsbetreuung an der Grundschule Rheinstraße in Wilhelmshaven ist aktuell in großer Gefahr. Ein wesentliches Element für den Start dieser Betreuung – das Brandschutzkonzept – wurde bisher nicht bereitgestellt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Kinder und ihre Familien, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Kommunikation zwischen den verantwortlichen Stellen auf.
Besetzung des Gemeindehauses als Nachmittagsbetreuung
Das Gemeindehaus der Christus- und Garnisonkirche sollte als idealer Ort für die Betreuung der Schüler fungieren. Doch seit der Fusion der Kirchengemeinden blieb das Gebäude ungenutzt. Vor Schulbeginn gab es jedoch eine unerwartete Wendung: Auf Drängen der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFB) und der Schulleitung stellte sich heraus, dass ohne ein vorliegendes Brandschutzkonzept kein Betreuungsbetrieb möglich ist.
Überraschung und Enttäuschung bei den Beteiligten
„Es ist nichts fertig“, äußert sich Claudia Lehnort, die Leiterin der EFB, betroffen. Ihre Enttäuschung über die mangelhafte Kommunikation ist deutlich spürbar. „Wir hätten am ersten Schultag mit 23 Kindern vor der Tür gestanden, hätten wir nicht zufällig selbst nachgefragt.“ Diese Situation verdeutlicht nicht nur die organisatorischen Schwächen, sondern auch das Versäumnis der Stadtverwaltung, die betroffenen Institutionen rechtzeitig über den Stand der Dinge zu informieren.
Der Stadtelternrat zeigt Besorgnis
Die schlechte Kommunikation kritisiert auch der stellvertretende Vorsitzende des Stadtelternrats, Timo Nippe. „Bildung scheint der Stadtverwaltung nichts wert zu sein“, sagt er entsetzt. Auch er ist mit der Situation unzufrieden, die durch das Fehlen eines Brandschutzkonzepts entstanden ist, obwohl bereits Gespräche im Mai stattfanden. Nippe macht deutlich, dass die Eltern und Kinder nun unter den Folgen dieser Versäumnisse leiden müssen.
Fehlender Zeitplan und mögliche Alternativen
Obwohl die Stadtverwaltung um Entschuldigung bat, bleibt der Zeitplan zur Fertigstellung ungewiss. Der Erste Stadtrat, Armin Schönfelder, bemüht sich um Lösungen und zieht in Erwägung, andere Räumlichkeiten in der Schule zu nutzen. Doch dieser Vorschlag trifft auf Skepsis, da viele Klassen am Nachmittag noch unterrichtet werden. „Wir haben immer wieder betont, dass es keine freien Räume mehr gibt“, fügt Nippe hinzu.
Dringender Handlungsbedarf für die Familien
Die Eltern wurden bereits über die Situation informiert und stehen nun vor der Herausforderung, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu finden. Besonders für berufstätige Eltern ist die aktuelle Unsicherheit problematisch. In dringenden Fällen können sich Eltern an eine bereitgestellte Telefonnummer wenden, um Unterstützung zu suchen.
Zusammenfassend zeigt dieser Vorfall nicht nur die Schwächen in der Organisation der Nachmittagsbetreuung auf, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Kommunikation zwischen Verwaltung, Schule und Familien auf. Der Handlungsbedarf ist groß, damit die bisher betroffenen Kinder und deren Eltern bald wieder auf ein verlässliches Betreuungsangebot zählen können.