Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) erhebt alarmierende Vorwürfe gegen die Stadt Wilhelmshaven: Eine mögliche Kündigung der städtischen Kostenbeteiligung am 24/7-Betrieb der Seeschleuse könnte den Hafenstandort ernsthaft gefährden. WHV-Präsident John Niemann warnt, dass eine solche Maßnahme den Hafen schwächen und die Möglichkeiten für Schiffe, jederzeit anzulegen, stark einschränken würde. „Städte wie Antwerpen und Rotterdam zeigen, dass zeitliche Einschränkungen beim Schleusenbetrieb ein absolutes No-Go sind“, so Niemann.
Der Stadtrat steht nun vor einer entscheidenden Wahl: In der letzten Sitzung wurde mehrheitlich beschlossen, dass die Stadt die Kostenbeteiligung neu verhandeln soll. Das für 2024 eingeplante Budget von rund 130.000 Euro könnte dabei auf der Kippe stehen. Allerdings betonen die Mitglieder des Ausschusses, dass es bei diesen Verhandlungen nicht um eine Reduzierung der Schleusenzeiten gehen soll. WHV-Vizepräsident Hans-Joachim Uhlendorf sieht den dauerhaften Zugang zum Hafen als Teil der Daseinsvorsorge und fordert eine klare Positionierung der Stadt gegenüber den ansässigen Firmen. Unternehmen wie Alba und die Jade-Dienst haben bereits massiv in den Standort investiert, die Stadt profitiert davon durch Gewerbesteuer und sichere Arbeitsplätze. Die Entscheidung des Stadtrats am Mittwoch könnte weitreichende Folgen für den Hafenstandort haben.