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Bayern auf dem Weg zur Pharma-Spitzenposition: Einblicke aus Penzberg

Der Landkreis Weilheim-Schongau hat mit 216 Patentanmeldungen zwischen 2017 und 2021 den Pharma-Standort Bayern gestärkt und München überholt, während Roche und andere Unternehmen vor Ort entscheidend zur Innovationskraft beitragen und eine massive Investition von einer Milliarde Euro durch Daiichi-Sankyo im Jahr 2024 den Standort weiter fördern sollen.

Die bayerische Pharmaindustrie zeigt sich als bedeutender Wirtschaftszweig und könnte aktuell auf eine erfolgreiche Zukunft blicken. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beleuchtet den Stand der Patentanmeldungen in der Branche und hebt die herausragende Rolle des Landkreises Weilheim-Schongau hervor, in dem der Pharmagigant Roche ansässig ist.

Erfolgsmuster des Landkreises Weilheim-Schongau

Besondere Beachtung findet der Landkreis Weilheim-Schongau, der laut der IW-Studie über 216 von insgesamt 623 Patentanmeldungen aus Bayern in den Jahren 2017 bis 2021 verzeichnen konnte. Dies macht über ein Drittel der bayerischen Patente aus und stellt die Region als ein Zentrum für pharmazeutische Innovationen heraus. Aber was erklärt diesen bemerkenswerten Erfolg?

Ein zentraler Faktor ist das Engagement des Roche-Konzerns in Penzberg, wo seit einem Jahrzehnt umfassende Investitionen von insgesamt 2,7 Milliarden Euro flossen, darunter allein 350 Millionen Euro im Jahr 2023. Der Standort beschäftigt fast 8000 Mitarbeiter und ist ein wesentlicher Akteur in der Forschung und Entwicklung neue Medikamente.

München und die Herausforderungen des Marktes

Auch die bayerische Hauptstadt München zeigt sich als starkes Zentrum für die Biotechnologie mit 175 Patentanmeldungen, wie die Studie verdeutlicht. Das bayerische Wirtschaftsministerium, unter der Leitung von Hubert Aiwanger, gibt an, dass der Biotechnologie-Standort weiter gestärkt werden soll, um europaweit führend zu sein. Trotz dieser Ambitionen sieht sich Bayern in einem Wettbewerbsumfeld, das sich dynamisch verändert und in dem andere Bundesländer, wie Hessen mit 1093 Patentanmeldungen, führend sind.

Der Einfluss von Investitionen auf die Branche

Die Ankündigung von Daiichi-Sankyo, eine Milliarde Euro in die Produktion im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm zu investieren, untermauert den Trend hin zu deutlichen finanziellen Engagements in der Region. Diese Investitionen sind nicht nur für die direkt betroffenen Unternehmen von Bedeutung, sondern stärken auch die wirtschaftliche Gesamtlage in Bayern erheblich. Mit einem Gesamtumsatz von 5,1 Milliarden Euro beiträgt die Pharma-Branche signifikant zur wirtschaftlichen Stabilität des Freistaates.

Gesamtwirtschaftliche Bedeutung und Ausblick

Die rasante Entwicklung in der Pharma-Branche hat nicht nur Auswirkungen auf die Unternehmen selbst, sondern auch auf die Beschäftigung und die Innovationskraft in Bayern. Mit rund 35.000 Beschäftigten stellt die Branche einen nicht unwesentlichen Teil des bayerischen Arbeitsmarktes dar. Dennoch sind Herausforderungen wie bürokratische Hürden und Überregulierung von Bedeutung, die laut Aussagen des Merck-Konzerns innovative Fortschritte behindern können.

Insgesamt steht die bayerische Pharmaindustrie an einem Wendepunkt, mit dem Potenzial, sowohl national als auch international eine führende Rolle zu übernehmen. Der Landkreis Weilheim-Schongau, unterstützt durch Unternehmen wie Roche, sowie die großen Investitionen in der Region, positionieren Bayern als ernstzunehmenden Wettbewerber in der globalen Pharma-Landschaft.

NAG

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