Die Bedeutung regionaler Landwirtschaft wird immer deutlicher, insbesondere in der kleinen Gemeinde Bühne im Ortsteil Borgentreich. Hier zeigt die Dorfgemeinschaft außerordentliches Engagement für die Erhaltung der Natur und die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft.
Ein ganzheitliches Konzept für die Streuobstwiese
In Bühne wird ein umfassendes Konzept zur Neuanlage, Pflege und Nutzung von Streuobstwiesen umgesetzt. Dieses vorbildliche Engagement wurde kürzlich mit einem Sonderpreis der Regionalmarke Kulturland ausgezeichnet. Heiko Böddeker, ein Vertreter der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, betont: „Die Dorfgemeinschaft Bühne zeigt eindrucksvoll, wie regionale Wirtschaftskreisläufe durch vorhandene Potenziale in Gang gesetzt werden können.“
Die biologischen Schätze der Streuobstwiese
Die Streuobstwiese ‚Am Hexenteich‘ im Dorf erfüllt nicht nur eine wirtschaftliche Funktion, sondern dient auch als wertvolles Biotop. Dr. Wilhelm Dée von den Naturfreunden Bühne erklärt: „Mit den 160 Bäumen bieten wir einen Lebensraum für bis zu 3000 Tier- und Pflanzenarten.“ Diese Biodiversität ist entscheidend für die Erhaltung des lokalen Ökosystems und trägt zur Schönheit der Landschaft bei.
Aktivitäten für die Gemeinschaft und Bildung
Zusätzlich zu den ökologischen Vorteilen plant die Gemeinde Bildungsangebote für Kinder. Im Rahmen des Projekts ‚Heimatapfel‘ sollen Exkursionen für die Grundschule Borgentreich organisiert werden. „Die Pflege der Bäume und die Bildungsangebote für unsere Kinder sind uns wichtig“, so Ortsvorsteher Wilhelm Waldeyer. Auch ein Familientag auf der Streuobstwiese ist für September geplant, um die Bedeutung regionaler Produkte zu vermitteln.
Ökonomische Erfolge und regionale Produkte
Die Initiative hat vergangenen Jahr zur Ernte von 1,3 Tonnen Äpfeln geführt, die im Rahmen des „Heimatapfel“ Projekts vermarktet wurden. Ein Teil des regionalen Apfelsaftes fließt in die Produktion des Warburger Ciders, was die Integration regionaler Produkte in die lokale Wirtschaft unterstreicht. Bürgermeister Nicolas Aisch sieht in der Kombination von ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten einen großen Erfolg: „Das führt nicht nur zu einer Bereicherung unseres Landschaftsbildes, sondern schafft auch einen wirtschaftlichen Beitrag.“
Fortschritt durch Technologien
Das mit 200 Euro dotierte Preisgeld wird nicht nur für weitere Pflegemaßnahmen verwendet, sondern auch für die Anschaffung von Sortenschildern mit QR-Codes, die den Besuchern Informationen zu den verschiedenen Obstsorten bieten sollen. Dies stellt einen weiteren Schritt in Richtung Transparenz und Bildung dar, der sowohl Einheimischen als auch Touristen zugänglich gemacht wird.
Die Aktivitäten der Gemeinschaft in Bühne zeigen, wie wichtig es ist, lokale Ressourcen zu nutzen und dabei ökologische, bildungsorientierte sowie wirtschaftliche Aspekte zu vereinen. Diese Initiative könnte als Modell für andere Gemeinden dienen, die ähnliche Ziele verfolgen möchten.
– NAG
