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Die faszinierende Welt der Flugräder: Ausstellung in Altötting begeistert

In der Stadtgalerie Altötting wurde am 20. Oktober eine innovative Sonderausstellung mit dem Titel „Mit dem Fahrrad durch die Zeit“ eröffnet, die die faszinierende Geschichte des Fahrrads sowie kreative Upcycling-Projekte von Schülern präsentiert und die Lebensleistung des Holzmodellbauers Lajos Antal würdigt, dessen beeindruckendes Flugfahrrad das Herzstück der Ausstellung bildet.

In der oberbayerischen Stadt Altötting hat sich die Landschaft der Souvenirgeschäfte verändert – und zwar grundlegend. Die altehrwürdige Stadt, bekannt als Pilgerort, sieht sich einem neuen Trend gegenüber, der die lokale Wirtschaft in Unruhe versetzt. Gabriele Gschwendtner, eine erfahrene Verkäuferin von Wallfahrer-Souvenirs, äußerte kürzlich ihre Besorgnis über die sinkenden Verkaufszahlen. Der Grund? Die zunehmende Zahl an Radwanderern, die im Gegensatz zu den traditionellen Bus- und Autofahrern kaum Platz für größere Souvenirs haben.

Dieser Wandel wird deutlich durch die neue Sonderausstellung „Mit dem Fahrrad durch die Zeit“ in der Stadtgalerie, die den langen Weg der Fahrradgeschichte beleuchtet. Die ausgestellten hölzernen Modelle bieten einen faszinierenden Einblick in die Evolution des Fahrrads – von den ersten Antiken bis zu den neuesten Innovationen. Dabei wird auch nicht nur das Jahr 1817, das als Geburtsstunde des modernen Fahrrads gilt, betrachtet. Die Besucher können die gesamte Entwicklung des Drahtesels nachverfolgen und sehen, wie sich die Technik im Laufe der Jahrhunderte verfeinert hat.

Ein Meisterwerk aus Siebenbürgen

Ein besonders herausragendes Exponat stammen von dem talentierten Holzmodellbauer Lajos Antal aus Siebenbürgen. Bekannt für seine kreativen Maschinen, ist Antal der Schöpfer des bemerkenswerten „Flugrades“, das nahezu den gesamten Ausstellungsraum einnimmt. Dieses beeindruckende Stück Technik zog das Interesse sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern auf sich. Ursprünglich wurde es 1994 als „Flyke“ zugelassen und ist bis heute ein faszinierendes Beispiel für Ingenieurskunst.

Die Stadt Altötting hat in der Vergangenheit bereits einmal die außergewöhnlichen Werke des Künstlers gefeiert. Vor fünf Jahren konzipierten zahlreiche Flug- und Fahrradtechniker in der Stadtgalerie die Ausstellung „Leonardo da Vinci – Maschinen nach seinen Zeichnungen zum Leben erweckt“, die ebenfalls Antals beeindruckende Fähigkeiten zur Schau stellte. Der heutige 55-Jährige hat sich mit seiner Leidenschaft und Hingabe in die Gestaltung seines Markenzeichen, dem Flugfahrrad, investiert. Ein QR-Code an der Wand der Ausstellung bietet den Besuchern die Möglichkeit, mehr über Antal und seine Erfindungen zu erfahren.

In der Galerie sind auch künstlerische Fahrräder zu sehen, die von Schülern der Montessori-Fachoberschule Neuötting umgestaltet wurden. Unter dem Konzept des Upcyclings erarbeiteten sich Schüler im Rahmen eines halben Schuljahres kreative Designs für Fundräder, die in der Stadt aufgegriffen wurden. Der Kunstschmied Christian Pöllner erhielt die Ehre, die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Projekt zu unterstützen. Besucher können in einer Glasvitrine auch einige verrückte Entwürfe sehen, die von den jungen Künstlern inspiriert wurden, darunter das „Kraken-Radl“, das von Philipp Snoppek gestaltet wurde.

Ein weiteres ausgestelltes Modell, das den Namen „Gottesanbeterin“ trägt, stammt von Julia Drinhaus und ihrer Gruppe. Sie präsentierte ihr Werk symbolisch vor dem großen roten Herzen auf dem Platz vor dem Rathaus, einem bekannten Wahrzeichen der Stadt, gegenüber der Gnadenkapelle. Solche kreativen Projekte fördern nicht nur das Verständnis für Kunst und Kultur, sondern sollen auch die Phantasie anregen.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Die Stadtgalerie ist bis zum 20. Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich, wobei die Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 11 bis 16 Uhr sind. Jeder Eintritt beinhaltet ein sorgfältig gestaltetes und informatives Heft über die Ausstellung, das es den Besuchern erlaubt, noch tiefer in die Materie einzutauchen und die vielschichtige Geschichte des Fahrrads zu erfassen. Diese Schau zeigt nicht nur das große Talent von Lajos Antal und der Schüler, sondern auch die spannende Entwicklung unserer Mobilität im Laufe der Jahrhunderte.

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