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EUDR-Einführung dringend verschieben: Holzwerkstoffindustrie fordert Klarheit

Wirtschaftliche Unsicherheiten und entwaldungsfreie Produkte

Die Holzwerkstoffindustrie steht aktuell vor großen Herausforderungen. Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) hebt die Dringlichkeit einer Entscheidung über die Verschiebung des Inkrafttretens der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) hervor. Diese Regelung ist wichtig, um den Kampf gegen die Entwaldung zu unterstützen – ein Ziel, das alle Beteiligten teilen. Dennoch ist die Unsicherheit hinsichtlich der Umsetzung und die damit einhergehende bürokratische Belastung für Unternehmen derzeit enorm.

Unklare Verhältnisse erschweren die Planung

„Zahlreiche entscheidende Fragen bezüglich der Umsetzung der EUDR sind seit Monaten offen“, erklärt Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des VHI. Die Industrie benötigt kontinuierlich Informationen und Klarheit, um die strategischen Planungen und Investitionen entsprechend anzupassen. Aktuell binden die Unternehmen enorme Ressourcen an Personal und Kapital, um sich auf eine Regelung vorzubereiten, deren Details noch unklar sind. Diese Situation hindert sie daran, fokussiert an einer Lösung gegen die wirtschaftlichen und ökologischen Krisen zu arbeiten.

Die Forderung nach Handlungsfähigkeit

Strohmeyer fordert daher die EU-Kommission auf, die Einführung der EUDR jetzt zu verschieben. „Wenn die Kommission nicht schnell reagiert, könnten die Unternehmen in eine Lage gedrängt werden, die es ihnen unmöglich macht, effizient und verantwortungsvoll zu handeln“, so die Geschäftsführerin weiter. Ein Aufschub wäre notwendig, um den Unternehmen die Zeit zu geben, die für die Implementierung der neuen Regelungen und zur Klärung offener Fragen erforderlich ist.

Bürokratischer Abbau als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

In den Leitlinien der Präsidentschaft von Ursula von der Leyen werden industriepolitische Themen wie Wettbewerbsfähigkeit und der Abbau bürokratischer Hürden angesprochen. „Eine kurzfristige Entscheidung zur Verschiebung der EUDR würde zeigen, dass die Kommission bereit ist, pragmatische Lösungen anzustreben“, erklärt Strohmeyer. Das Ziel der Verordnung, Produkte ohne Entwaldung zu fördern, wird von der Branche uneingeschränkt unterstützt, jedoch muss der Umsetzungsvorgang praktikabel gestaltet werden.

Fazit: Dringender Handlungsbedarf in der Holzwerkstoffindustrie

Die Holzwerkstoffindustrie ist eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Mit einem Umsatz von 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2023 zeigt sie ihre wichtige Rolle beim verantwortungsvollen Umgang mit Holz. Einmal mehr wird in der Branche deutlich: Die Einhaltung hoher Umweltstandards ist möglich, aber nur mit klaren Rahmenbedingungen und einer flexiblen Umsetzungspolitik. Die Zeit drängt, und die Entscheidung über die Verschiebung der EUDR sollte nicht länger aufgeschoben werden.

NAG

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