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Finanzielle Bildung in Deutschland: Alarmierende Ergebnisse einer Studie

Eine aktuelle Studie des Bundesverbands deutscher Banken zeigt, dass die finanzielle Bildung der Deutschen erschreckend niedrig ist, was in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheiten besonders wichtig ist, da nur 34 Prozent der Befragten Interesse an Finanzthemen zeigen und viele ihr Wissen überschätzen, was weitreichende Konsequenzen für ihre Altersvorsorge hat.

Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken offenbart besorgniserregende Trends im Umgang der Deutschen mit finanziellen Themen. Nur etwa ein Drittel der Befragten zeigt ein starkes Interesse an Wirtschaft und Finanzen. Das ist alarmierend, vor allem in einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und inflationsbedingte Herausforderungen omnipräsent sind.

Das abnehmende Interesse an finanziellen Belangen ist sogar der niedrigste Stand der letzten zehn Jahre. Insbesondere angesichts der Krise in vielen Sektoren und einem anhaltenden Abfluss von Kapital ins Ausland ist dieser Rückgang besonders frappierend. Gingen 2022 noch 41 Prozent der Erwerbsfähigen davon aus, sich intensiver mit ihrer Altersvorsorge zu beschäftigen, sind es nun nur noch 35 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht die Gefahr einer finanziellen Unkenntnis, die mit weitreichenden Folgen verbunden ist.

Wenig Engagement bei jungen Erwachsenen

Besonders alarmierend ist die Situation unter der jüngeren Bevölkerung. Lediglich 40 Prozent der 18- bis 39-Jährigen geben an, ihre Finanzen regelmäßig zu verwalten. Im Vergleich dazu kümmern sich 49 Prozent der 40- bis 49-Jährigen und sogar 50 Prozent der über 60-Jährigen aktiv um ihre finanziellen Angelegenheiten. Diese Zahlen werfen ein Licht auf eine gefährliche Lücke in der finanziellen Allgemeinbildung der jungen Generation.

Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist die weit verbreitete Überschätzung des eigenen Finanzwissens. Fast 60 Prozent der Teilnehmer meinen, sie seien in Finanzfragen gut informiert. Dies führt jedoch häufig zu gravierenden Fehleinschätzungen, insbesondere wenn es um komplexe Finanzinstrumente und deren Funktionsweise geht. Christian Jung vom Bankenverband bringt es auf den Punkt: Die Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und dem tatsächlichen Wissen ist immens.

Lücken im Wissen über Inflation und Altersvorsorge

Eine bedeutsame Erkenntnis der Studie ist, dass zwar viele Befragte den Begriff ‚Inflationsrate‘ kennen, jedoch nur ein kleiner Teil in der Lage ist, die aktuelle Inflation tatsächlich zu benennen. Diese finanzielle Blindheit hat potenziell gravierende Folgen für Altersvorsorge und die Kaufkraft der Ersparnisse. „Wer die Wirkung der Inflation nicht versteht, der kann keine fundierten finanziellen Entscheidungen treffen“, warnt Jung und weist auf die Notwendigkeit hin, das Finanzwissen der Bürger zu stärken.

In Anbetracht dieser unübersehbaren Bildungsdefizite zeigen sich die Befragten selbst einsichtig. Ein überwältigender Großteil von 74 Prozent fordert eine stärkere Integration von Wirtschafts- und Finanzbildung in den Schulunterricht. Sogar 69 Prozent mühen sich dafür, ein eigenes Schulfach für Wirtschaft und Finanzen einzuführen. Die Themen, die hier in den Vordergrund gerückt werden sollten, reichen vom Umgang mit Geld über Altersvorsorge bis hin zu grundlegenden wirtschaftlichen Prinzipien.

Die Umfrage ist somit nicht nur ein Alarmzeichen für die aktuellen Mängel in der finanziellen Bildung der Bevölkerung, sie dient auch als klare Aufforderung an die Politik. Christian Jung fordert ein energisches Vorantreiben der Ansätze für umfassendere und zugänglichere Finanzbildung. Die gegenwärtige Situation stellt für viele Deutsche ein unübersichtliches Terrain dar, das als gefährlich wahrgenommen wird, ähnlich einem Minenfeld, das gemieden werden sollte.

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