Hammamet: Ein Kampf gegen die Erosion der Strände und deren Auswirkungen auf den Tourismus
In der malerischen Küstenstadt Hammamet, rund 65 Kilometer östlich der tunesischen Hauptstadt Tunis, sind die Auswirkungen der Küstenerosion unübersehbar. Die Stadt, bekannt für ihre schönen Strände, sieht sich einer ernsthaften Herausforderung gegenüber, die nicht nur ihre Naturschönheiten bedroht, sondern auch die Grundlage ihrer Wirtschaft. Eine Vielzahl von Bauprojekten entlang der Küste hat die Strände stark in Mitleidenschaft gezogen und wirft Fragen hinsichtlich ihrer langfristigen Stabilität auf.
Die Dringlichkeit des Handelns
Um dem Verschwinden der Yasmine-Strände entgegenzuwirken, starteten die Behörden letzten Monat umfangreiche Maßnahmen, indem sie etwa 750 Lastwagenladungen Sand aus dem Binnenland der Provinz Kairouan antransportierten. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wird von Chiheb Ben Fredj, einem engagierten Umweltaktivisten, unterstrichen, der die anhaltende Erosion als „eine Sache, die uns seit unserer Kindheit beschäftigt“ beschreibt. Öffentliches und privates Engagement ist gefragt, denn die Strände von Hammamet sind nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein wichtiger Teil der wirtschaftlichen Struktur des Landes.
Folgen für die Wirtschaft und den Tourismus
Der Tourismus ist ein wesentlicher Bestandteil der tunesischen Wirtschaft und macht bis zu 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. In einem Land, in dem die Arbeitslosigkeit über 16 Prozent liegt, vor allem unter jungen Menschen, sind die Strände eine wichtige Einkommensquelle. „Wir müssen unseren Strand zurückgewinnen, den das Meer geschluckt hat“, betont Narjess Bouasker, Betreiberin des Menara Hotels und Präsidentin der regionalen Hotelvereinigung, die sich eindringlich für den Erhalt der Strände einsetzt.
Menschliche Aktivitäten und Klimawandel als Treiber der Erosion
Die stetige Erosion hat das Verschwinden von über 90 Kilometern Stränden in Tunesien zur Folge gehabt. Einer der Hauptgründe wird in den massiven menschlichen Eingriffen gesehen, wie dem Küstenschutz und dem Bau von Immobilien, die den natürlichen Sedimenttransport stören. Zusätzlich verstärken der Klimawandel und der Anstieg des Meeresspiegels das Problem, was dazu führt, dass Küstenlinien weltweit einem schnelleren Wandel unterliegen. „Die Bauprojekte wurden nicht unter Berücksichtigung der Küstendynamik entworfen“, erklärt ein Vertreter der Küstenschutz- und Entwicklungsbehörde (APAL).
Nachhaltigkeit und zukünftige Herausforderungen
Trotz der kurzfristigen Erfolge durch das Einbringen von Sand in die betroffenen Küstenregionen bleibt die Frage der Nachhaltigkeit bestehen. Ben Fredj warnt: „Diese Sandvorräte sind nicht von Dauer. Ein Sturm kann sie innerhalb weniger Tage wieder wegspülen.“ Der anhaltende Kampf gegen die Erosion könnte nicht nur die Landschaft verändern, sondern auch die Zukunft des Tourismus in Hammamet gefährden, dessen Schönheit sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht.
Fazit: Zusammenarbeit für den Erhalt der Küste
Die Herausforderung, die Hammamet und viele andere Küstenregionen in Nordafrika durch Erosion und Klimawandel erleben, erfordert eine nachhaltige und koordinierte Antwort. Ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz des wertvollen Küstengebiets und der Förderung des Tourismus muss gefunden werden. „Für uns ist es wichtig, die Schönheit der Stadt zu bewahren“, unsinnige Bouasker. Diese Zusammenarbeit zwischen Gemeinschaft, Regierung und Umweltorganisationen könnte entscheidend sein, um die Strände von Hammamet für zukünftige Generationen zu erhalten.
– NAG