Im aktuellen INSM-Bildungsmonitor 2024 hat Hessen in der bundesweiten Bildungsbewertung einen bemerkenswerten Sprung gemacht und belegt jetzt den 7. Platz unter den 16 Bundesländern. Diese Analyse, die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Kooperation mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt wurde, nutzt insgesamt 98 Indikatoren in 13 verschiedenen Bereichen, um die Fortschritte in der Bildungspolitik zu bewerten. Zentrales Ziel ist es, die Bildungsarmut zu bekämpfen und gleichzeitig zur Fachkräftesicherung und dem wirtschaftlichen Wachstum beizutragen.
Besonders hervorzuheben sind die Stärken Hessens in den Bereichen Integration, Förderinfrastruktur und Inputeffizienz. Ein auffälliger Punkt ist, dass nur 12,4 Prozent der ausländischen Jugendlichen in Hessen ohne Schulabschluss die Schule verlassen, was erheblich unter dem Bundesdurchschnitt von 16 Prozent liegt. Außerdem besitzt ein hoher Anteil des Kitapersonals einen akademischen Abschluss, wodurch die Bildungsqualität in der frühkindlichen Erziehung gesichert ist.
Hessens Stärken bei der Integration
Die Integration von Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln stellt einen essenziellen Aspekt der Bildungspolitik dar. Hessen schneidet in diesem Bereich bemerkenswert ab, da der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss unter den ausländischen Jugendlichen hier niedriger ist als der nationale Durchschnitt. Während der Anteil der Studienberechtigten ausländischer Schülerinnen und Schüler in beruflichen Schulen mit 10,7 Prozent über dem bundesweiten Schnitt liegt, gibt es dennoch Raum für Verbesserungen in den allgemeinbildenden Schulen, wo er nur 6,8 Prozent beträgt.
Eine raffiniert hohe Förderinfrastruktur hilft, den Bildungserfolg für alle Kinder zu maximieren. 49,7 Prozent der Grundschüler in Hessen besuchen ganztags Schulen, was etwas über dem Durchschnitt liegt. Die gute Balance zwischen Sach- und Personalausgaben an den Schulen zeigt, dass die verfügbaren Mittel effizient eingesetzt werden.
Verbesserungspotenzial in verschiedenen Bereichen
Ein anderes Feld, in dem Nachholbedarf besteht, ist die Internationalisierung. Im Schuljahresvergleich zeigte sich, dass nur 48,1 Prozent der Grundschüler in Hessen Fremdsprachenunterricht erhalten, was unter dem Bundesdurchschnitt von 52,8 Prozent liegt. Solche Zahlen weisen darauf hin, dass die Sprachkompetenzen von Kindern mit Migrationshintergrund oft nicht ausreichend gefördert werden, was sich negativ auf ihre beruflichen und akademischen Perspektiven auswirken kann.
Um das Potenzial einer zunehmend internationalisierten Gesellschaft besser nutzen zu können, sind mehrere Maßnahmen dringend erforderlich. Effiziente Frühkindliche Bildungsangebote sowie eine gezielte Sprach- und Leseförderung erscheinen erforderlich, um die Chancengleichheit zu verbessern. Ein weiterer Schritt könnte die Bereitstellung spezifischer Ressourcen für Schulen, die viele Kinder mit Migrationshintergrund unterrichten, sein, damit diese bei der Digitalisierung nicht abgehängt werden.
Zur Sicherstellung einer konkurrenzfähigen und integrativen Bildungslandschaft in Hessen wird es entscheidend sein, diese Herausforderungen aktiv anzugehen. Die lange Liste von Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungssituation vor allem für Kinder aus migrantischen Familien zeigt, dass die Thematik zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zählt. Der INSM-Bildungsmonitor liefert der Politik wertvolle Anhaltspunkte, um klare Prioritäten für zukünftige Entscheidungen zu setzen.
Insgesamt gesehen, zeigt die aktuelle Bewertung, dass Hessen auf dem richtigen Weg ist, trotz einzelner Schwächen. Die vorgelegten Daten und Analysen bilden die Grundlage, um gezielte Schritte zu unternehmen und den Bildungssektor zukunftssicher zu gestalten. Interessierte finden alle Ergebnisse und weitere Informationen auf der Webseite der INSM.