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Klimaschutz in Gefahr? Regierung dementiert CO2-Abgabe auf Holzenergie

Das Klimaschutzministerium hat am 10. August 2024 in Berlin klargestellt, dass für Holzenergie keine CO2-Abgabe geplant ist, um Verwirrungen über die Nationalen Biomassestrategie und deren Auswirkungen auf die Klimawirkung der Holzverbrennung zu beseitigen.

Energiepolitik

Aktualisiert am 10.08.2024, 12:42 Uhr

Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Minister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Christian Lindner (FDP) stehen im Mittelpunkt der Diskussion um den Haushaltsplan 2025. Die Koalitionsparteien haben sich auf eine Einigung geeinigt, die auch umweltpolitische Fragestellungen umfasst.
© dpa / Michael Kappeler/dpa

Ein Blick auf die Biomassestrategie der Bundesregierung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat auf Berichte reagiert, laut denen eine CO2-Abgabe auf Holzenergie geplant sei. Eine Sprecherin stellte klar: „Es ist keine CO2-Abgabe auf Holz geplant. Diese wird es nicht geben.“ Dies kommt in einem Kontext, in dem derzeit auch über die Nationale Biomassestrategie beraten wird, für die das BMWK, das Landwirtschaftsministerium und das Umweltministerium zusammenarbeiten.

Klimawirkung von Holzenergie: Ein umstrittenes Thema

Die Diskussion über die Klimawirkung der energetischen Nutzung von Biomasse, insbesondere von Holz, gewinnt zunehmend an Brisanz. Ein vor kurzem veröffentlichter Entwurf der Biomassestrategie, der bislang noch nicht offiziell präsentiert wurde, spricht von der Notwendigkeit, ein Konzept zur Erfassung der Klimawirkung zu entwickeln. In diesem Kontext wird die Einführung eines CO2-Faktors für die Verbrennung von holzartiger Biomasse erwogen. Die Regierung beabsichtigt, bis 2025 zu einer Lösung zu kommen, um die Klimafolgen auf europäischer Ebene adäquat abzubilden.

Umweltauswirkungen und Perspektiven

Das Umweltbundesamt hat kürzlich eine neue Programmierung seines Informationstools „CO2-Rechner“ veröffentlicht, das relevante Daten zur Holzverbrennung bereitstellt. Es wird aufgezeigt, dass die Verbrennung von einer Tonne Holz nun als klimaschädlich eingestuft wird, wobei der Emission von 1,77 Tonnen CO2 pro Tonne Holz zugrunde gelegt wird. Diese Neubewertung hat Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung von Holz als Brennstoff, der zuvor als klimaneutral galt.

Bedeutung für die Energiewende

Die aktuellen Entwicklungen und Debatten zur Nutzung von Holzenergie sind nicht nur eine Frage der Energiepolitik, sondern auch entscheidend für die Weichenstellung der deutschen Energiewende. Die Entscheidung, ob Holznutzung als klimafreundlich gilt oder nicht, wird nicht nur die zukünftige Energieversorgung beeinflussen, sondern auch die Anforderungen an die Forstwirtschaft und die Ökologischen Standards im Land. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung ihre Strategien konkret umsetzen wird.

© dpa

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