Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat einen bedeutenden Einfluss auf die regionale Wirtschaft und das Gemeinschaftsleben in Städten wie Schweinfurt. Dies wurde deutlich bei einem kürzlich in der Disharmonie stattgefundenen Treffen, das von Antje Molz, der Vizepräsidentin des Bayerischen Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVK) und Vorstand im Dachverband freier Würzburger Kulturträger, organisiert wurde.
Initiative zur Verbesserung der Sichtbarkeit
Das Treffen hatte das Ziel, ein Netzwerk für Kultur- und Kreativschaffende in Schweinfurt zu schaffen. Die Anwesenden betonten den Wunsch nach mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung für ihre Arbeit. „Wir sind gut, wir brauchen uns nicht zu verstecken“, äußerte eine Teilnehmerin, während ein anderer Veranstalter anmerkte, dass die Stadt „unter ihren Möglichkeiten bleibt“. Die Vielzahl der vertretenen Akteure, von Tanzschulen bis zu Varietéfestival-Veranstaltern, verdeutlicht die Vielfalt und das Potenzial der lokalen Kultur.
Herausforderungen durch bürokratische Hürden
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Notwendigkeit, den Zugang zu Fördermitteln und die Kommunikation mit Behörden zu erleichtern. Marcel Geißler, Geschäftsführer der DDC-Factory, schilderte die Herausforderungen, die Kreative oft erleben: „Man bräuchte einen Problemlöser, der hilft.“ Er plädiert dafür, die Ideen von Kreativen auch dann zu unterstützen, wenn sie nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen.
Regensburg als Vorbild
Impulse für die zukünftige Entwicklung erhielt die Versammlung von Oliver Löscher, der ein positives Beispiel aus Regensburg vorstellte. Dort wird die Kultur- und Kreativwirtschaft aktiv in die Wirtschaftsförderung einbezogen. Auch Carola Kupfer von der BLVK erläuterte, dass in Bayern eine übergeordnete Strategie für die Branche fehlt und forderte ein stärkeres Sprachrohr für die Anliegen der Kulturschaffenden.
Der Weg zum Netzwerk
Das geplante Netzwerk soll am Montag, den 30. September, in einem Workshop unter der Leitung von Antje Molz gegründet werden. Weitere Treffen sind bereits für Oktober und November angesetzt. Mit diesen Schritten möchten die Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft in Schweinfurt nicht nur ihre Sichtbarkeit erhöhen, sondern auch eine stärkere Wertschätzung für ihre Arbeit in der Stadt erreichen.