LeverkusenWirtschaft

Leverkusens Wirtschaftsförderung: Stadt übernimmt die gesamte Kontrolle

Die Stadt Leverkusen hat zum Jahreswechsel die Anteile der Sparkasse und von Currenta an der Wirtschaftsförderung vollständig übernommen, wodurch sie nun die alleinige Verantwortung für mögliche Jahresverluste von bis zu 1,6 Millionen Euro trägt und gleichzeitig die Strukturen der städtischen Tochtergesellschaft neu gestaltet wurden.

Die Übernahme der Wirtschaftsförderung Leverkusen durch die Stadt bedeutet eine bedeutende Neuausrichtung der lokalen Wirtschaftspolitik. Mit dem vollständigen Besitz der Anteile, die zuvor zwischen der Sparkasse und dem Chempark-Betreiber Currenta aufgeteilt waren, soll die Wirtschaftsförderung effizienter und näher an den Bedürfnissen der Stadt Bürger und Unternehmen ausgerichtet werden.

Neue Herausforderung für die Stadt

Mit der Übertragung aller Anteile auf die Stadt fallen nun auch die finanziellen Risiken vollständig in ihren Zuständigkeitsbereich. Der im Wirtschaftsplan veranschlagte Verlust der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL) wird für 2023 auf etwa 1,6 Millionen Euro geschätzt. Dies stellt für die Stadt eine erhebliche Herausforderung dar, da sie die Verlustübernahme, die zuvor teilweise von der Sparkasse gedeckt wurde, nun vollständig alleine stemmen muss.

Strukturelle Änderungen in der WfL

Die Übernahme führt auch zu einer signifikanten Reduktion in der Struktur der WfL. In der Gesellschafterversammlung, die nun ausschließlich von der Stadt besetzt wird, entfällt die Notwendigkeit der Vertreter von Sparkasse und Currenta. Dies vereinfacht die Entscheidungsprozesse und reduziert mögliche Interessenkonflikte. Kämmerer Michael Molitor und Moritz Dahm vertreten nun die Interessen der Stadt.

Politische Debatte über die Übernahme

Die Entscheidung zur Komplettübernahme wurde von verschiedenen politischen Gruppen im Stadtrat kontrovers diskutiert. Während die Mehrheit für die Übernahme stimmte, kursieren alternative Vorschläge, wie die Rückführung der Aufgaben zur Stadtverwaltung, die bis zu den 1990er-Jahren gültig war. Insbesondere die Bürgerliste und andere oppositionelle Fraktionen setzen sich dafür ein, die WfL als GmbH aufzulösen.

Vorstand und Aufsichtsrat unter neuer Leitung

Der Aufsichtsrat der WfL hat ebenfalls eine Umgestaltung erfahren. Trotz der Veränderungen bleibt die Liste der Vorsitzenden stabil. Claudia Wiese (Grüne) führt die Geschäfte, während Heike Bunde (SPD) und Annegret Bruchhausen-Scholich (CDU) als Stellvertreterinnen agieren. Diese Kontinuität könnte der WfL helfen, während des Übergangs stabil zu bleiben.

Schlussfolgerung: Ein Schritt in die Zukunft?

Insgesamt markiert diese Maßnahme eine tiefgreifende Wende für die wirtschaftliche Landschaft Leverkusens. Die Stadt muss jetzt proaktiv die neuen Herausforderungen meistern, um die Wirtschaftsförderung nicht nur effizient zu gestalten, sondern auch Unterstützung für lokale Unternehmen und Initiativen zu bieten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Veränderungen in der Praxis auswirken und ob sie den gewünschten positiven Effekt auf die lokale Wirtschaft erzielen können.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"