Weiden in der OberpfalzWirtschaft

Militärjuntas in den Sahel-Staaten gründen Staatenbund: Enge Zusammenschluss und Annäherung an Russland

Inmitten der instabilen politischen Situation in den westafrikanischen Sahel-Staaten Mali, Burkina Faso und Niger gab es eine überraschende Entwicklung. Die drei Länder haben eine Konföderation namens „Allianz der Sahel-Staaten“ (AES) gegründet, um ihre Außen- und Sicherheitspolitik enger zu koordinieren und die freie Bewegung von Menschen und Gütern zwischen sich zu regeln. Darüber hinaus planen sie die Einrichtung einer gemeinsamen Investitionsbank, um ihre Wirtschaft zu stärken und ihre Unabhängigkeit von ausländischen Partnern zu betonen.

Die Staatschefs Oberst Assimi Goïta aus Mali, General Abdourahamane Tiani aus Niger und Hauptmann Ibrahim Traoré aus Burkina Faso, die alle aus Militärputschen hervorgegangen sind, stehen nun an der Spitze dieser neuen Konföderation. Sie haben die Wahlen in ihren Ländern verschoben und sich von früheren internationalen Partnern distanziert, darunter auch von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas).

Der Schritt zur Gründung der AES erfolgte nach einem Treffen der Staatschefs in Niamey, der Hauptstadt Nigers. Dort wurde beschlossen, dass diese neue Allianz nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit dienen soll. Dies markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung größerer Eigenständigkeit und Selbstbestimmung für die Sahel-Staaten.

In den vergangenen Jahren sind Mali, Burkina Faso und Niger vermehrt mit Gewalt durch islamistische Terrorgruppen konfrontiert. Diese Bedrohung hat die Regierungen dazu veranlasst, nach neuen Partnern und Strategien zu suchen, um die Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten. Die Annäherung an Russland ist ein Ergebnis dieser Bemühungen und könnte die geopolitische Landschaft in Afrika verändern.

Das Zusammentreffen der drei Sahel-Länder wird voraussichtlich Auswirkungen auf die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) haben, die sich mit dem Austritt von Mali, Burkina Faso und Niger auseinandersetzen muss. Es wird erwartet, dass die Diskussionen bei einem bevorstehenden Ecowas-Gipfel auch Fragen zur regionalen Integration und wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Westafrika betreffen werden.

NAG

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