Die Rolle der Kreativität in der Altenpflege in Meißen
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Ein neuer Ansatz in der Pflege
Meißen. In der Altenpflege wird häufig die Frage nach der emotionalen Verbindung zu demenzkranken Menschen diskutiert. Michael Lachnitt, der Leiter des Weiterbildungskollegs der Wirtschaft und Behörden (WWB), zeigt, wie kreative Maßnahmen dazu beitragen können, diese Verbindung zu stärken. Durch den Einsatz von Puppen wird eine besondere Form der Kommunikation erzielt, die den Patienten hilft, Erinnerungen zu wecken. Lachnitt, selbst ausgebildeter Puppenspieler, bringt seine Erfahrungen in die Ausbildung von Pflegeassistenten ein.
Die Herausforderungen der Demenz
Die Pandemie hat in den letzten Jahren gezeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu verstehen. Diese Erkrankung bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, die jedoch durch einfühlsame und patientenorientierte Ansätze gemeistert werden können. Lachnitt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Quereinsteigern zwischen 25 und 64 Jahren die notwendigen Fertigkeiten beizubringen, um Senioren optimal zu unterstützen. Dies geschieht in einem Kursangebot, das sowohl theoretische als auch praktische Elemente beinhaltet.
Praktische Ausbildung und kreative Workshops
Die Ausbildung umfasst neben theoretischem Wissen auch praktische Erfahrungen. So können die Teilnehmer direkt mit den Senioren in Einrichtungen wie dem „J.J. Kaendler“ in Kontakt treten. Gemeinsam mit den Bewohnern werden dort kreative Workshops durchgeführt, in denen unterschiedliche Aktivitäten wie Trommeln, Basteln und Bewegungsspiele angeboten werden. Diese Aktivitäten fördern nicht nur das Wohlbefinden der Senioren, sondern bieten auch eine wertvolle Lernmöglichkeit für die Quereinsteiger.
Kreative Methoden für mehr Lebensqualität
In den Kursen wird Wert darauf gelegt, vielseitige Ansätze zu verwenden. Ob beim Basteln von „Fühlwürfeln“ aus Stoffresten oder beim Organisieren von Sportfesten – der kreative Umgang mit Materialien und Aktivitäten ist zentral. Der Einsatz von Trommeln, die einfach aus Papierkörben hergestellt werden können, sorgt für viel Spaß und ermöglicht es den Teilnehmern, leichter Zugang zu den Senioren zu bekommen. Diese Methoden tragen dazu bei, dass sich die Menschen mit Demenz weniger isoliert fühlen und ihre Lebensqualität erhöht wird.
Vorbereitung auf die Praxis
Lachnitt weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, Geduld und Einfühlungsvermögen mitzubringen. In seiner Ausbildung fördert er das Verständnis für die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und vermittelt sowohl praktisches als auch emotionale Wissen. Die Teilnehmer lernen, auf die individuellen Bedürfnisse der Senioren einzugehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um deren Lebensqualität zu steigern.
Die erfolgreich ausgebildeten Pflegeassistenten erhalten ein Zertifikat, das ihnen den Zugang zu einem wichtigen Berufsfeld ermöglicht. In Einrichtungen wie dem Seniorenheim „J.J. Kaendler“ ist der Bedarf an qualifiziertem Personal groß, da sich die Personalplanung für den Früh- und Spätdienst auf zwei Betreuer pro Schicht stützt.
Der Blick in die Zukunft
Michael Lachnitt plant bereits die nächsten Schulungen, die im August beginnen sollen. Bevor die neuen Kursteilnehmer starten, führt er Gespräche, um ihre Eignung für die Aufgaben in der Altenpflege zu ermitteln. Dies ist besonders wichtig, da viele Bewerber bereits mehrere Umschulungsversuche hinter sich haben und persönliche Erfahrungen als Bereicherung für die Ausbildung gelten.
Das Projekt von Lachnitt ist nicht nur eine Ausbildung für den Beruf, sondern auch ein Beitrag zur Stärkung der älteren Generation und ihrer Integration in die Gesellschaft. Die enge Verbindung, die durch kreative Ansätze geschaffen wird, öffnet Türen für eine positive Interaktion zwischen Pflegekräften und Senioren und zeigt auf, wie wichtig Empathie und Sensibilität in der Altenpflege sind.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.weiterbildungen-dresden.de.
– NAG