In den letzten Jahren hat sich ein bemerkenswerter Trend in der Wirtschaft entwickelt, der Unternehmen dazu ermutigt, ihre CO₂-Emissionen drastisch zu reduzieren. Dieses Bestreben zeigt sich besonders deutlich im Bündnis „Die Klimaneutralen“, das im Mai 2022 ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses Bündnisses ist es, den teilnehmenden Unternehmen dabei zu helfen, innerhalb von zehn Jahren klimaneutral zu wirtschaften.
Die Motivation hinter der Bewegung
Johannes Rumpfinger, Inhaber der Schreinerei Rumpfinger in Hohenlinden, ist ein aktives Mitglied dieses Bündnisses. Der Unternehmer erklärt, dass ein großer Teil der Treibhausgasemissionen in den Landkreisen München und Ebersberg auf unternehmerische Tätigkeiten zurückzuführen ist. „Es gibt einen großen Hebel, um CO₂ zu reduzieren“, sagt Rumpfinger und betont die Verantwortung, die Unternehmer in der Energiewende tragen. Die Kooperation mit der Energieagentur soll den Unternehmen helfen, die nötigen Umstellungen schrittweise zu realisieren.
Praktische Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen
Die Schreinerei Rumpfinger hat bereits viele Schritte zur Reduzierung ihres CO₂-Ausstoßes unternommen. Unter anderem wurden alte Heizsysteme ersetzt, und die Verwendung von Holz, das aus Europa stammt, zeigt ein Bewusstsein für die ökologische Bilanz der Materialien. Darüber hinaus wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die es dem Unternehmen ermöglicht, einen Teil des benötigten Stroms selbst zu erzeugen. Diese Maßnahmen fördern nicht nur den Umweltschutz, sondern stärken auch die wirtschaftliche Lage des Unternehmens entsprechend den wachsenden Kundenanforderungen nach nachhaltigen Produkten.
Die Herausforderungen der CO₂-Bilanzen
Der Prozess der Erstellung einer CO₂-Bilanz kann sich jedoch als herausfordernd erweisen. Andreas Huber von der Energieagentur erklärt, dass die Emissionen eines Unternehmens in drei Bereiche eingeteilt werden: Scope 1 umfasst direkte Emissionen, Scope 2 bezieht sich auf gekaufte Energie und Scope 3 umfasst indirekte Emissionen. Letztere sind oft schwerer zu kontrollieren und zu reduzieren, da sie von Faktoren wie den Geschäftsreisen der Mitarbeiter abhängen.
Der wirtschaftliche Vorteil der Klimaneutralität
Ein wesentlicher Anreiz für Unternehmen, sich dem Bündnis anzuschließen, ist der anschwellende Wettbewerbsvorteil, den klimafreundliche Praktiken mit sich bringen. Rumpfinger hebt hervor, dass Firmen, die CO₂-neutral produzieren, in der Zukunft besser positioniert sein werden, da sowohl gesetzliche Vorgaben als auch das Konsumverhalten der Kunden eine starke Neigung zu nachhaltig produzierten Gütern zeigen. Verbraucher legen zunehmend Wert auf Produkte, die mit minimalen Umweltauswirkungen hergestellt werden.
Finanzielle Unterstützung und Förderung
Trotz der Vorteile zögern einige Unternehmen, den Schritt zur Klimaneutralität zu wagen. Oftmals sind der zeitliche und finanzielle Aufwand große Hürden. Dennoch gibt es Fördermöglichkeiten, die Unternehmen helfen können, die erforderlichen Investitionen zu tätigen, sodass die Umsetzung von umweltfreundlichen Maßnahmen nicht an finanziellen Faktoren scheitert. Die Energieagentur bietet Unterstützung in der Antragstellung und der CO₂-Bilanzerstellung an, was den Prozess deutlich vereinfacht.
Appell an andere Unternehmen
Johannes Rumpfinger fordert andere Unternehmer auf, sich dem Bündnis anzuschließen: „Das Mitmachen macht Spaß und ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle“, sagt er. Es braucht mehr Unternehmen, die sich aktiv für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen einsetzen, um eine echte Veränderung herbeizuführen. Das Ziel ist klar: zusammen eine klimafreundliche Wirtschaft zu gestalten, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch zukunftsfähig ist.