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Steigende Beschäftigungsquote: Ukrainische Flüchtlinge in MV im Aufwind

Die Beschäftigungsquote ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern stieg im Mai 2024 auf 23,5 Prozent, während etwa 28.000 Ukrainer in der Region leben, was die Bedeutung der Integration dieser Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt unterstreicht, um den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken.

Die Integration von ukrainischen Kriegsflüchtlingen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) nimmt zügig Fahrt auf. In den letzten Monaten hat sich die Beschäftigungsquote dieser Gruppe merklich verbessert, was sowohl für die Betroffenen als auch für die lokale Wirtschaft von Bedeutung ist.

Steigende Beschäftigungszahlen in MV

Im Mai 2024 war die Anzahl der ukrainischen Staatsbürger, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, auf etwa 4.200 angestiegen. Dies stellt eine Zunahme von 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Zur gleichen Zeit hielten sich laut dem Schweriner Innenministerium rund 28.396 Ukrainer in MV auf, was eine Steigerung von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklung ist insbesondere für die Region von Bedeutung, in der geschätzt 28.000 Ukrainer leben.

Bedarf an Fachkräften und Integration

Ein zentraler Grund für die steigenden Beschäftigungszahlen liegt im Bedarf der Unternehmen in MV. Der Fachkräftemangel hat dazu geführt, dass viele Firmen bereit sind, ukrainische Arbeitskräfte einzustellen, selbst wenn diese noch nicht über ausreichende Sprachkenntnisse oder spezifische berufliche Fähigkeiten verfügen. Die Unternehmen bieten ihnen die Möglichkeit, parallel zum Arbeitsalltag Qualifikationen zu erwerben und Sprachkurse zu besuchen. Dies fördert nicht nur die Integration, sondern sorgt auch für eine langfristige Bindung der Mitarbeiter.

Überregionale Perspektive auf den Arbeitsmarkt

Das Bundesarbeitsministerium berichtet, dass bundesweit bereits 187.000 ukrainische Flüchtlinge in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse vermittelt werden konnten. Diese Trends spiegeln sich auch in MV wider, wo die Beschäftigungsquote für erwerbsfähige Ukrainer 23,5 Prozent erreicht hat. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt MV im oberen Mittelfeld, allerdings hinter Bayern und Berlin, die mit 28 und 25,1 Prozent vorangehen.

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen

Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sind für die Region MV von großer Bedeutung. Zum einen wird der Fachkräftemangel bekämpft, zum anderen wird den geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern die Möglichkeit gegeben, ein neues Leben aufzubauen. Die Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt kann auch zu einem wichtigen wirtschaftlichen Wachstum für die Region führen. Aktuell stehen in MV etwa 16.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen zur Verfügung, was die Chancen für die ukrainischen Flüchtlinge erheblich erhöht.

Neu gestaltete Unterstützungsangebote

Die politischen Rahmenbedingungen unterstützen die Integration zusätzlich. Geflüchtete aus der Ukraine haben seit Juni 2022 Anspruch auf Grundsicherungsleistungen, die spezifischer und besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind im Vergleich zu den vorherigen Regelungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz. Durch diese Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass die Flüchtlinge schnellstmöglich sozial und wirtschaftlich in die Gesellschaft integriert werden.

Der Anstieg der Beschäftigung von ukrainischen Staatsbürgern in MV zeigt eindrücklich, wie wichtig diese Integration für die Region ist. Die Kombination aus der Notwendigkeit von Arbeitskräften und dem Willen der geflüchteten Ukrainer, einen Neuanfang zu wagen, könnte als positives Beispiel für weitere Integrationsmaßnahmen in Deutschland dienen.

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