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Tarifverhandlungen in Weimar: IG Metall fordert 7% mehr Lohn

Am kommenden Donnerstag, den 12. September, beginnen in Weimar die Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern der Thüringer Metallindustrie, wobei die Gewerkschaft Einkommensverbesserungen von sieben Prozent und überproportionale Steigerungen der Ausbildungsvergütungen fordert, was für etwa 20.000 Beschäftigte von großer Bedeutung ist.

In den kommenden Tagen werden die Gespräche über die Löhne und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in der Thüringer Metallindustrie beginnen. Die IG Metall und die Arbeitgeber treten am Donnerstag, den 12. September, in Weimar zusammen, um über die Forderungen der Gewerkschaft zu verhandeln. Im Fokus steht eine Einkommensverbesserung von sieben Prozent für die nächsten zwölf Monate. Darüber hinaus plant die IG Metall auch, die Ausbildungsvergütungen für den Nachwuchs im Beruf erheblich zu erhöhen, und zwar um 170 Euro pro Monat.

Das Verhandlungsteam der IG Metall betont außerdem die Notwendigkeit, eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigem Einkommen zu integrieren, um deren Lebensbedingungen zu verbessern. Insbesondere Arbeitnehmer sollen von mehr Zeitsouveränität profitieren. Diese Anliegen sind besonders wichtig, da viele Beschäftigte in der Metallindustrie von den Veränderungen in der Branche direkt betroffen sind.

Flächentarifvertrag und Auswirkungen

Die Tarifverhandlungen betreffen etwa 20.000 Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen der Thüringer Metallindustrie. Es ist erwähnenswert, dass sich viele andere Arbeitgeber bei ihren eigenen Firmentarifverträgen an den Ergebnissen dieser Verhandlungen orientieren. Schätzungen zufolge arbeiten in der Thüringer Metallindustrie insgesamt etwa 80.000 Menschen. Dies zeigt, wie weitreichend der Einfluss dieser Verhandlungen sein könnte.

Der Verband der Metall- und Elektroindustrie, der mit den Arbeitgebern am Verhandlungstisch sitzt, sieht die geforderten Erhöhungen jedoch skeptisch. Insbesondere in Anbetracht der schwachen wirtschaftlichen Lage und der Herausforderungen durch den Strukturwandel in der Autozulieferindustrie gibt es Bedenken gegenüber der Umsetzung der Forderungen.

Künftige Konflikte und Warnstreiks

Die IG Metall rechnet mit einer „konfliktreichen Auseinandersetzung“ während der Verhandlungen. Um die Forderungen voranzutreiben, haben Gewerkschaftsmitglieder eine Aktion vor dem Verhandlungsort in Weimar geplant. Jörg Köhlinger, der Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Metall, wird die Veranstaltung leiten und spricht die Mitglieder an. Köhlinger hat bereits deutlich gemacht, dass die IG Metall entschlossen ist, ihre Forderungen durchzusetzen.

„Wir sind bereit, eine Tarifrunde ohne Warnstreiks und Streiks sehr konzentriert über die Bühne zu bringen“, sagt Köhlinger. Allerdings macht er auch klar, dass der aktuell „harte Ton“ der Arbeitgeber und die Forderung nach einer Nullrunde nicht als Basis für konstruktive Verhandlungen betrachtet werden können. Die IG Metall hat eine klare Linie: „Wer nichts geben will, wird mit Arbeitsniederlegungen und Aktionen vor den Toren der Betriebe rechnen müssen.“

Die Friedenspflicht, die den Gewerkschaften bis zum 28. Oktober rechtliche Mittel an die Hand gibt, läuft bald aus. Wenn bis dahin keine substantiellen Fortschritte in den Verhandlungen erzielt werden können, stehen Warnstreiks auf der Agenda.

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