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Trümper als Berater: Wegweiser für Magdeburgs Intel-Zukunft

Intel investiert in Magdeburg, wo der ehemalige Oberbürgermeister Lutz Trümper die Stadt als Berater bei der Ansiedlung unterstützen wird, während Umweltschutzmaßnahmen und Verkehrsanbindungen für die bevorstehende Fabrik 2023 geplant werden, was eine bedeutende Chance für die regionale Entwicklung darstellt.

Die Stadt Magdeburg steht am Beginn einer neuen Ära, da der Tech-Riese Intel seine Entscheidung zur Ansiedlung eines neuen Werkes hier bekannt gegeben hat. Dies stellt nicht nur einen bedeutenden Schritt für die lokale Wirtschaft dar, sondern könnte auch das gesamte Stadtbild und die Umgebung nachhaltig verändern. Im August 2022 übernahm Lutz Trümper, der frühere Oberbürgermeister von Magdeburg, die Rolle des Beraters für die Intel-Ansiedlung und wird die Stadt in den kommenden Monaten in verschiedenen Belangen unterstützen.

Trümper wird sich dabei primär um die Abstimmung mit den Umlandgemeinden und dem Land Sachsen-Anhalt kümmern. Seine langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik gilt als großer Vorteil, um die Herausforderungen, die mit einem so großen Projekt einhergehen, erfolgreich zu meistern. Die Stadtverwaltung bewertet ihn als Insider, der wertvolle Einblicke und Strategien einbringen kann.

Umweltmaßnahmen und Infrastruktur

Ein zentraler Aspekt des Intel-Projektes sind die notwendigen Umweltmaßnahmen, die vor der tatsächlichen Ansiedlung im Jahr 2023 umgesetzt werden müssen. Diese Maßnahmen dienen dem Ausgleich von Umweltbelastungen und sind entscheidend, um die lokale Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Magdeburg muss sich hierbei an einen umfassenden Maßnahmenkatalog der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt halten, der unter anderem Ersatzpflanzungen für Biotope und die Umsiedlung von Feldhamstern beinhaltet.

Die Planung des Bebauungsplanes für die Intel-Ansiedlung wurde bereits einstimmig vom Stadtrat genehmigt, was einen wichtigen Schritt in Richtung der Realisierung des Vorhabens darstellt. Trotz der hohen Zustimmung äußerten einige Vertreter von Linken und Grünen Bedenken, da sie kritisierten, dass viele Fragen zu Verkehr und der Versorgung mit Wasser und Energie noch ungeklärt geblieben sind. Ein umweltfreundliches Verkehrskonzept, das unter anderem Radwege und einen S-Bahnanschluss umfasst, ist daher von großer Bedeutung.

Zu den geplanten Verkehrsanschlüssen gehört auch eine Anbindung des Intel-Geländes an das bestehende Verkehrsnetz. Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens stellte in einer Begehung des künftigen Werkgeländes erste Pläne vor. Diese beinhalten Busverbindungen sowie die Perspektive, eine Straßenbahnlinie einzuführen. Damit wird nicht nur die Erreichbarkeit der neuen Fabrik verbessert, sondern auch die umliegenden Gemeinden profitieren von dieser Entwicklung.

Wassernutzung und Expertenschätzungen

Ein weiteres bemerkenswertes Thema im Zusammenhang mit dem Intel-Projekt ist die geplante Wassernutzung aus der Elbe für die Produktion. Im Juni 2022 äußerte sich Dietrich Borchardt, ein Experte des Helmholtz-Zentrums für Wasserressourcen und Umwelt, und bezeichnete die Wasserentnahme als unproblematisch. Er erklärte, dass die entnommenen Mengen nicht so hoch seien, dass sie einen signifikanten Einfluss auf den Fluss hätten, auch nicht in Zeiten von Niedrigwasser. Diese Einschätzung erhält neue Bedeutung, während einige Landkreise in Sachsen-Anhalt aufgrund der anhaltenden Trockenheit bereits Wasserentnahmeverbote für Oberflächengewässer erlassen haben.

Die Ansiedlung von Intel ist jedoch nicht nur ein isoliertes Vorhaben für Magdeburg; sie könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Region haben. Das Werk wird voraussichtlich einen hohen Wasserbedarf haben, weshalb eine Anbindung an die Elbe geplant ist, um die Produktionsprozesse zu unterstützen und die Wasserversorgung zu gewährleisten.

Ein Besuch einer Wirtschaftsdelegation aus Sachsen-Anhalt in Irland im Mai 2022 verdeutlichte das Interesse der Landesregierung an diesem Projekt. Die Delegation besuchte die bestehende Intel-Fabrik in Kildare, um Einblicke in die fortschrittlichen Produktionsmethoden und das Wasser- sowie Energiemanagement zu erhalten. Der Standort in Irland gilt als einer der modernsten weltweit und dient somit als Vorbild für die geplante Ansiedlung in Magdeburg.

Die Vorbereitungen für die Intel-Ansiedlung laufen auf Hochtouren und stehen unter der Aufsicht kompetenter Partner, um sicherzustellen, dass das Projekt sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Bezug auf Umweltmaßnahmen, Wasserentnahme und Verkehrsplanung weiterentwickeln wird, während die Stadt Magdeburg sich auf einen bedeutenden Wandel vorbereitet.

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