Lego-Technik revolutioniert die Forschung
Die Verwendung von Lego-Bausteinen in der wissenschaftlichen Forschung hat eine Revolution eingeleitet. Forscher auf der ganzen Welt erkennen den Wert und die Vielseitigkeit dieser preiswerten Bausteine, die es ermöglichen, teure Laborgeräte nachzubauen.
Eines der bemerkenswertesten Beispiele ist die Entwicklung einer mechanischen Zellstrecker-Anlage aus einem Lego Technic-Baggerset an der Université Côte d’Azur in Nizza. Diese Anlage ahmt nach, wie sich unsere Hautzellen dehnen und kostet nur einen Bruchteil herkömmlicher Zellstrecker, die über 50.000 Dollar kosten.
Ein weiteres faszinierendes Projekt stammt von Forschern an der Emory University, die einen Lego-Chromatographen entwickelt haben. Dieses Instrument ermöglicht präzise Chromatografie-Experimente zur Isolierung chemischer Verbindungen aus Pflanzenproben.
Ähnlich beeindruckend ist der 3D-Biodrucker aus Legosteinen, den Wissenschaftler an der Cardiff University gebaut haben. Mit diesem preiswerten Drucker können sie ein Analogon der menschlichen Haut „drucken“, was normalerweise über eine Viertelmillion Dollar kosten würde.
Neben der Hochschulforschung haben auch Wissenschaftler Werkzeuge für den Einsatz in Schulen entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist das Lego-Mikroskop, das von Biophysiker Timo Betz von der Universität Göttingen entworfen wurde. Dieses Mikroskop, vollständig aus Legoteilen gebaut, hilft Schülern ab 12 Jahren, die Grundlagen der Optik zu erlernen.
Die Offenheit dieser Forscher, ihre Modelle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat zu einer lebendigen Community geführt, die sich gegenseitig unterstützt und neue Ideen vorantreibt. Indem sie ihre Entwürfe Open Source teilen, tragen sie dazu bei, die Wissenschaft für alle leichter zugänglich zu machen, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten.
Die Verwendung von Lego-Bausteinen in der Forschung zeigt, dass Innovation nicht unbedingt teuer sein muss. Durch Kreativität und Zusammenarbeit können Forscher auf der ganzen Welt hochwertige Laborgeräte zu erschwinglichen Preisen bauen, um wichtige wissenschaftliche Fortschritte zu erzielen.
Auf dem Bild: Ein 3D-Biodrucker aus Legosteinen, entwickelt an der Cardiff University. (Foto: Cardiff University).
– NAG
