Die psychischen Herausforderungen bei Naturvölkern
Ein verbreitetes Missverständnis besteht darin, dass indigene Völker, die noch immer in abgelegenen Gemeinschaften leben, frei von psychischen Problemen sind. Doch eine neue Studie über die Tsimané im bolivianischen Regenwald zeigt, dass auch sie mit Depressionen zu kämpfen haben.
Einblicke in das Leben der Tsimané
Die Tsimané leben in familiären Gemeinschaften und ernähren sich von selbst angebauten Lebensmitteln sowie von der Jagd und Fischerei. Frühere Studien haben gezeigt, dass ihr Herzgesundheit bemerkenswert gut ist, was auf ihre Ernährung und aktive Lebensweise zurückzuführen ist. Dennoch sind sie im Durchschnitt nur etwa 70 Jahre alt und leiden häufig unter Infektionskrankheiten.
Die Prävalenz von Depressionen
Die aktuelle Untersuchung konzentrierte sich darauf, wie häufig Depressionen bei den Tsimané auftreten, insbesondere im Alter. Es stellte sich heraus, dass mit zunehmendem Alter die Anzahl der Betroffenen steigt, oft begleitet von körperlichen Einschränkungen.
Die Bedeutung der sozialen Einbindung
Ältere Mitglieder der Gemeinschaft spielen eine wichtige Rolle, indem sie Nahrung sammeln und die jüngeren Generationen unterstützen. Wenn sie diese Aufgaben nicht mehr erfüllen können, kann dies ihr Selbstwertgefühl negativ beeinflussen und zu Depressionen führen. Dies verdeutlicht die Bedeutung der sozialen Einbindung für die psychische Gesundheit, sowohl bei den Tsimané als auch in unserer eigenen Gesellschaft.
Der Vergleich mit der westlichen Welt zeigt, dass der soziale Zusammenhalt in familiären Strukturen möglicherweise effektiver ist als in individualistischen Gesellschaften. Dennoch können auch bei Naturvölkern psychische Erkrankungen auftreten, die ernst genommen und behandelt werden müssen.
– NAG