In Holzminden hat sich ein bemerkenswerter Fortschritt in der Inklusion von Studierenden mit Behinderungen gezeigt. Adina Kroggel, eine 26-jährige Studentin der Sozialen Arbeit an der HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, hat mit ihrem Assistenzhund Gusta eine einzigartige Verbindung aufgebaut. Dabei geht es nicht nur um Unterstützung im Alltag, sondern auch um das Vorantreiben des Bewusstseins für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen.
Gustas Rolle im Alltag von Adina Kroggel
Seit April ist Gusta, eine zweieinhalbjährige Labrador-Hündin, stets an Adinas Seite, selbst in Vorlesungen und Seminaren. „Durch Gusta fühle ich mich sicherer und mobiler“, erklärt Kroggel. Dank ihrer Ausbildung navigiert Gusta nicht nur durch Häuser, sondern findet auch Aufzüge und Türen. Adina, die blind ist, hat in der Hündin nicht nur eine Unterstützung gefunden, sondern eine besondere Lebensqualität, die es ihr ermöglicht, aktiver an ihrem Studium und sozialen Aktivitäten teilzunehmen.
Herausforderungen und Erfolge der Integration
Die Integration von Gusta an der Hochschule war kein Selbstläufer, denn normalerweise ist Hunden der Zutritt zu den Hochschulgebäuden untersagt. Gründe dafür sind mögliche Allergien und Ängste von anderen Studierenden. Doch durch eine offene Kommunikation und Beratung hat die Hochschule eine Ausnahmeregelung geschaffen. „Es hat sehr gut geklappt“, betont Viviane Schachler, die Inklusionsbeauftragte der Fakultät, deren Einsatz den Zugang für Gusta und andere Assistenzhunde überhaupt erst möglich machte.
Das positive Echo aus der Hochschulgemeinschaft
Die Reaktionen der Studierenden und Mitarbeitenden auf den Assistenzhund sind durchweg positiv. Adina Kroggel merkt, dass Gustas Anwesenheit nicht nur ihr selbst, sondern auch ihrem Umfeld zugutekommt. „Ein Hund zieht Aufmerksamkeit auf sich und fördert Rücksichtnahme“, erläutert sie. Diese positive Resonanz stellt eine wichtige Grundlage für einen inklusiveren Austausch in der Hochschulbildung dar.
Die Bedeutung von Inklusion im Bildungsbereich
Das Beispiel von Adina und Gusta zeigt, dass mit der richtigen Unterstützung Lernende mit Behinderungen in Hochschulen erfolgreich integriert werden können. Adina ermutigt andere, sich über ihre Möglichkeiten zu informieren und den Schritt ins Studium zu wagen. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt sie und hebt hervor, wie wichtig es ist, dass Bildungseinrichtungen offen für die Bedürfnisse aller Studierenden sind.
Mit dieser Initiative grenzt sich die HAWK nicht nur als Bildungsstätte ab, sondern als ein Ort, an dem Vielfalt und Inklusion gefördert werden. Menschen mit Beeinträchtigungen sollen hier nicht nur toleriert, sondern Teil der Gemeinschaft sein. Für Fragen zu diesem Thema ist Viviane Schachler eine erreichbare Ansprechperson, um weitere Hilfestellungen zu geben.