Dichter und Jurist: Auf den Spuren der Sprache
Die Verbindung von Literatur und Rechtswissenschaft ist ein seltener, aber faszinierender Bereich, der in der Person von Janko Ferk eine einzigartige Persönlichkeit gefunden hat. Als umfassend ausgebildeter Dichter, Literaturwissenschaftler und Jurist wurde Ferk am Montag mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
Ferk, ein überzeugter Verfechter der Zweisprachigkeit in Kärnten, hat seine Leidenschaft für die Sprache bereits in jungen Jahren entdeckt. Schon als Schüler wurde er mit bedeutenden literarischen Werken konfrontiert, die sein Interesse an der Schreibkunst weckten. Seine Karriere begann jedoch mit Lyrik, und sein erstes Gedicht über den Herbst in der Schule setzte den Grundstein für sein späteres Schaffen.
Als Literaturwissenschaftler und -kenner hat sich Ferk nicht nur als international renommierter Kafkologe einen Namen gemacht, sondern auch als Übersetzer, Kolumnist und Rezensent. Seine vielseitigen Verdienste spiegeln seine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Sprache wider, die er als ein komplexes Netz von Wörtern betrachtet, das es zu entwirren gilt.
In seiner autobiographischen Prosa „Zwischenergebnis“ reflektiert Ferk über den Prozess des Schreibens und die Herausforderungen, die damit einhergehen. Das „Warten auf den ersten Satz“ ist für viele Autoren ein bekanntes Phänomen, das die Unsicherheit und die Suche nach dem perfekten Ausdruck symbolisiert.
Für Ferk ist Sprache mehr als nur ein Mittel zur Kommunikation; sie ist ein künstlerisches Werkzeug, das es ermöglicht, komplexe Gedanken und Emotionen auszudrücken. Sein Einsatz für die Erhaltung der Zweisprachigkeit in Kärnten zeugt von seinem tiefen Verständnis für die kulturelle Vielfalt und die Bedeutung von Sprache als Bindeglied zwischen verschiedenen Gemeinschaften.
– NAG