Ein seltener Fund an einer neuseeländischen Bucht
Im malerischen Dunedin an der Südinsel Neuseelands wurde ein ungewöhnlicher Fund gemacht: Ein fünf Meter langes Delfinleichen wurde an der Küste entdeckt. Doch es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Delfin, sondern um den äußerst seltenen Bahamond-Rundschwanzdelfin, der seit über 150 Jahren die Wissenschaft vor Rätsel stellt.
Genetische Analysen und traditionelle Rituale
Die lokalen Naturschutzbehörden haben bereits Genetikproben an die University of Auckland geschickt, um nähere Untersuchungen durchzuführen. Das New Zealand Whale Tissue Bank, das sich um das Neuseeland-Walgewebearchiv kümmert, ist in die Verwaltung der Proben involviert. Der tote Delfin wurde inzwischen von der Küste entfernt und in einem Kühlcontainer aufbewahrt, um auf die nächsten Schritte vorbereitet zu werden. Das Urvolk Neuseelands, die Maori, wird auch in die Planung einbezogen, um den Überresten den gebührenden Respekt zu zollen.
Nur im Tod gesehen: Mesoplodon traversii
Der Bahamond-Rundschwanzdelfin, wissenschaftlich bekannt als „Mesoplodon traversii“, ist eine Art, die bisher nie lebend im Meer gesichtet wurde. Seit den 1800er Jahren wurden weltweit nur sechs Exemplare dokumentiert, wovon die meisten aus Neuseeland stammen. Die ersten Knochenreste und Zähne dieser seltenen Walart wurden bereits im Jahr 1874 entdeckt. Von den sechs dokumentierten Exemplaren strandeten die meisten an den Küsten Neuseelands, darunter auch die ersten beiden vollständigen Exemplare im Jahr 2010 – ein Beweis für die enge Verbindung dieser Tiere mit dem Land.
Erhaltung der Meeresbiodiversität
Die Untersuchung des Bahamond-Rundschwanzdelfins könnte entscheidende Einblicke in das Verhalten und die Biologie dieser seltenen Art liefern. Die Maori-Gemeinschaft, bekannt für ihre tiefen Verbindungen zur Natur, wird dafür sorgen, dass der Umgang mit den Überresten respektvoll und traditionsgemäß erfolgt. Der Schutz des Bahamond-Rundschwanzdelfins und anderer bedrohter Meeresbewohner ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der reichen Tierwelt der neuseeländischen Gewässer. Dieser seltene Fund wirft ein Licht auf die fragilen Ökosysteme der Meere, die es zu schützen gilt, um die Vielfalt der Meereslebewesen auch für kommende Generationen zu bewahren.
– NAG