Der renommierte Philosoph Tim Henning hat in seinem neuen Buch „Wissenschaftsfreiheit und Moral“ eine faszinierende Debatte angestoßen: Wie viel Freiheit sollte die Wissenschaft haben? In einem mutigen Ansatz fordert Henning, dass wissenschaftliche Thesen von moralischen Einwänden unabhängig betrachtet werden sollten. Er beleuchtet brisante Themen, wie die umstrittenen Erbgut-Thesen von Charles Murray, und stellt klar, dass moralische Kritik zwar erlaubt, jedoch nicht entscheidend für die Wissenschaft sein sollte.
Henning argumentiert, dass die Wissenschaft sich nur dann moralischen Richtlinien anpassen sollte, wenn die Kosten eines Irrtums hoch sind und potenzieller Schaden abgewogen werden muss. Seine Argumentation zielt darauf ab, die oft hitzigen Debatten rund um Wissenschaft und Kulturkrieg zu entschärfen und einen differenzierten Umgang mit der Freiheit der Wissenschaft zu fördern. Auch wenn das Buch stilistisch etwas anstrengend zu lesen ist, schafft es, eine der drängendsten Fragen der Gegenwart auf ernsthafte Weise zu adressieren und Platz für einen wichtigen Diskurs zu schaffen, wie www.zeit.de berichtet.