Auf Langeoog wurde eine neue Informationstafel zu einem umstrittenen Kriegsgedenkstein aus den 1930er-Jahren eingeweiht, was eine Debatte über Erinnerungskultur anheizte. Bei der Feier, an der etwa 30 Personen teilnahmen, unterhielten sich Inselpastorin Jeannette Schurig, Kurseelsorgerin Birgit Hecke-Behrends und Kirchenvorstandsmitglied Frank Niemeier über die geschichtlichen Hintergründe des Denkmals. Der Kritiker Günter Wimmer, ein 80-jähriger Rentner und Friedensaktivist, enthüllte die Tafel. Wimmer hatte vor einiger Zeit mit rotem Stift neue Satzzeichen auf den Gedenkstein geschrieben, was zu seiner Verurteilung wegen Sachbeschädigung führte.
Die Diskussion um das Denkmal entbrannte aufgrund seiner nationalsozialistischen Symbolik und einer martialischen Inschrift, die als problematisch wahrgenommen wird. Mitglieder der Gemeindearbeitsgruppe, die 2023 gegründet wurde, erklärten, dass die Vorfälle um die Sachbeschädigung an sich als notwendiger Denkanstoß dienten. „Es hat etwas Positives bewirkt“, so Niemeier. Wimmer sah die Enthüllung als Erfolg und betonte, dass ein Überdenken der Erinnerungskultur entscheidend sei. Die ursprüngliche Anzeige war von der Kirche ausgegangen. Die Tafel soll dazu anregen, sich mit der Schattenseite der regionalen Geschichte auseinanderzusetzen. Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich auf www.nwzonline.de.