Ein Apotheker aus Northeim steht im Verdacht, zahlreiche Ärzte bestochen zu haben, um teure Augenmedikamente zu verschreiben. Laut Staatsanwaltschaft erhielt ein Arzt aus Wolfsburg dabei eine Million Euro. Diese Summe wurde durch einen Teil des Verkaufsgewinns des Apothekers ermöglicht, der offenbar beim Verkauf des Präparats besonders hohe Profite erzielte. Der Arzt verbrachte zeitweise in Haft, da er versuchte, belastende Unterlagen zu vernichten. Unklar bleibt, wie die Ärzte ihre Patienten dazu brachten, das Medikament gezielt bei diesem Apotheker zu beziehen, wie die Staatsanwaltschaft berichtete.
Insgesamt dreht sich der Fall um acht Beschuldigte, darunter fünf Männer und drei Frauen, im Alter von 46 bis 65 Jahren, die größtenteils aus den Landkreisen Göttingen und Schaumburg stammen. Bei Durchsuchungen in fünf Bundesländern, unter anderem in Wolfsburg, Stadthagen und Northeim, wurden bereits zwei Millionen Euro auf einem Konto eines Medizinischen Versorgungszentrums sichergestellt. Ermittlungen laufen seit Oktober 2023, nachdem eine anonyme Anzeige den Behörden Hinweise geliefert hatte. Die Schäden durch den mutmaßlichen Abrechnungsbetrug belaufen sich auf mindestens 3,5 Millionen Euro, so die Staatsanwaltschaft laut www.ndr.de.