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Debatte um Rote Karte: Holtby fordert mehr Ruhe der Schiedsrichter

Holstein Kiels Kapitän Lewis Holtby kritisiert nach der Roten Karte für Trainer Marcel Rapp während des 0:2 gegen den VfL Wolfsburg die Schiedsrichterentscheidung und fordert mehr Ruhe auf dem Platz, nachdem Rapp in der Nachspielzeit in die gegnerische Coaching-Zone eingedrungen war.

dpa Kiel. Die Rote Karte für Holstein Kiels Trainer Marcel Rapp wirkt nach und löst eine lebhafte Diskussion über das Verhalten von Schiedsrichtern im Fußball aus. Der Kapitän der Kieler, Lewis Holtby, äußerte sich nach der 0:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg besorgt über die Entscheidung des Schiedsrichters Florian Exner. Er fordert mehr Gelassenheit und Ruhe im Umgang mit solchen Situationen.

Die entscheidende Szene ereignete sich in der Nachspielzeit, als Rapp wegen eines Vorfalls in der Coaching-Zone bestraft wurde. Der Trainer versuchte, den Ball für einen Einwurf zu sichern, was zu einem Konflikt mit den Spielern der Gästemannschaft führte. Rapp schilderte seinen Unmut über die Situation, als er feststellte, dass seine Absicht, lediglich den Ball zu verlangen, zu einer Roten Karte führte. „Ich habe lediglich gesagt: ‚Gib den Ball her‘, und dann erhielt ich die Karte“, so Rapp nach dem Spiel. Es scheint, dass er und sogar sein Trainerkollege von Wolfsburg, Ralph Hasenhüttl, nicht über die genaue Regelung informiert waren, die das Betreten der gegnerischen Coaching-Zone betrifft.

Holtbys eindringlicher Appell an die Schiedsrichter

Der 33-jährige Holtby war enttäuscht und betonte die Verantwortung der Schiedsrichter, solche Situationen zu entschärfen. „Dafür sind die Schiedsrichter da. Sie sollten versuchen, das Spiel zu beruhigen, anstatt zusätzliche Hektik reinzubringen“, stellte er klar. Seine kontrastreiche Darstellung der Ereignisse ließ hoffen, dass die Schiedsrichter nicht immer mit einer Karte reagieren sollten, wenn Emotionen auf dem Platz hochkochen. „Wenn man sich die Aktion anschaut, könnte man auch denken, Rapp hätte einen Spieler geschlagen, was sicher nicht der Fall war“, fügte er hinzu.

Die Eindrücke von Holtby spiegeln die Frustration vieler Spieler wider, die in Drucksituationen mehr Verständnis von den Schiedsrichtern erwarten. Diese Forderung zeigt ein stärkeres Anliegen, bei der Spielleitung Menschlichkeit und Empathie einzubringen.

In der Debatte um die Schiedsrichterentscheidungen bei dieser Partie fanden auch andere Trainer auf dem Platz Gehör. Ralph Hasenhüttl erklärte, dass auch er keine Kenntnis über das Einhalten dieser Regel hatte. „Ich bin oft ohne Konsequenzen durch die gegnerische Zone gelaufen“, so der Wolfsburger Trainer. Für die anwesenden Beteiligten war es eine lehrreiche, wenn auch unangenehme Situation, die Fragen über die Durchsetzung von Regeln im Fußball aufwarf. Die Reaktionen der beiden Trainer deuteten darauf hin, dass möglicherweise auch Verdacht auf unklare Kommunikation zwischen den Schiedsrichtern und den Trainern besteht.

Schlussendlich waren sowohl Holtby als auch Rapp bereit, die Rolle der Schiedsrichter zu akzeptieren, doch mit dem Wunsch, dass diese ihre Entscheidungen besonnen und mit Fingerspitzengefühl treffen. „Es gibt Regeln, die beachtet werden müssen, und ich verstehe das, aber manchmal müssen wir auch die Menschen und ihre Absichten auf dem Platz im Auge behalten“, bemerkte Holtby. Auf die Frage, ob dies ein einmaliger Vorfall sei, waren sich beide Trainer einig, dass sich die Schiedsrichter in Zukunft vielleicht mehr auf das Spielgeschehen konzentrieren sollten, um ebenso auf die menschlichen Elemente des Spiels zu achten.

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