Wolfsburg. Die wirtschaftlichen Herausforderungen einer beliebten Kiosk-Kette beschäftigen die Wolfsburger Gemeinschaft. Am Dienstag gab die City Shop West GmbH bekannt, dass sie aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt hat.
Hintergründe der Insolvenzanmeldung
Das Amtsgericht Wolfsburg hat Tobias Hartwig von der Kanzlei Schultze & Braun als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Dies bedeutet, dass Hartwig nun die wirtschaftliche Lage des Unternehmens analysiert und Sanierungsoptionen auslotet. Der Geschäftsführer André Fedyk äußerte sich zuversichtlich darüber, dass ein Investor gefunden werden kann, um die Geschäfte langfristig zu sichern.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Die 22 Angestellten von City Shop West sind bis zumindest September über das Insolvenzgeld abgesichert. Bei einer Mitarbeiterversammlung am Dienstag wurden die Mitarbeiter über die Situation informiert, die mit Unsicherheit und Fragen zur Zukunft verbunden sind. Der Geschäftsbetrieb soll jedoch während des Verfahrens unverändert fortgeführt werden, was den Mitarbeitern zumindest vorläufig eine Perspektive bietet.
Stark steigende Kosten belasten Unternehmen
Der Hauptgrund für die finanzielle Schieflage des Unternehmens sind laut Kanzlei und Geschäftsführung die Auswirkungen der Inflation. Während vier von fünf Produkten im Kiosk unter Preisbindungen fallen, hatte die Firma in den letzten zwei Jahren mit erheblichen Kostenerhöhungen zu kämpfen. Diese konnten aufgrund der bestehenden Preisbindung nicht an die Kunden weitergegeben werden, was die Situation zusätzlich verschärfte.
Verlust einer umsatzstarken Filiale
Ein weiteres Problem stellte die Schließung der Filiale im Real-Markt Nordsteimke im März dar. Diese Filiale war die umsatzstärkste der Ketten und der Verlust führte zu einem spürbaren Rückgang der Einnahmen, den die Kette nicht schnell genug bewältigen konnte. Diese Kombination aus steigenden Kosten und Umsatzverlusten hat schließlich zur Insolvenz geführt.
Ein Blick in die Zukunft
City Shop West betreibt Kioske in mehreren Stadtteilen von Wolfsburg sowie in Gifhorn und erwirtschaftet jährlich rund 3,5 Millionen Euro Umsatz. Die weitere Entwicklung des Unternehmens hängt nun stark von der Fähigkeit ab, einen neuen Investor zu finden, um die Geschäfte langfristig fortzuführen. Tobias Hartwig will zeitnah aktiv nach potenziellen Übernehmern suchen, um die Marke zu retten.
Die Stadt Wolfsburg und ihre Bevölkerung stehen nun vor der Herausforderung, die Entwicklung dieser Kiosk-Kette aufmerksam zu verfolgen. Es ist ein Beispiel dafür, wie inflationäre Entwicklungen und wirtschaftliche Entscheidungen nicht nur einzelne Unternehmen, sondern auch die lokale Gemeinschaft beeinflussen können.
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red
– NAG