Wissenschaftler der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und des Leibniz-Instituts für Wissensmedien Tübingen haben in einem neuen Artikel die Auswirkungen der digitalen Aufzeichnung auf unser autobiografisches Gedächtnis untersucht. In einer Zeit, in der Menschen routinemäßig alles von Familienfeiern bis hin zu täglichen Erlebnissen festhalten, stellt das Team fest, dass dieser Datenüberfluss sowohl positive als auch negative Folgen haben könnte. Dr. Fabian Hutmacher, ein Teil des Forscherteams, erklärt, dass die Nutzung digitaler Mittel potenziell Gedächtnislücken schließen könnte, aber auch Risiken wie Datenmissbrauch birgt. Gemeinsam mit seinen Kollegen veröffentlichten sie ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Psychological Inquiry, wobei sie betonen, dass es wichtig ist, die Balance zwischen Chancen und drohenden Gefahren zu finden.
Die Studie nimmt auch die künftige Rolle digitaler Daten im Erinnerungsprozess der Menschen unter die Lupe. Hutmacher und seine Kollegen versprechen, weitere Forschungen durchzuführen, um herauszufinden, wie digitale Aufzeichnungen so gestaltet werden können, dass sie unser Gedächtnis tatsächlich unterstützen. Während der digitale Fortschritt neue Möglichkeiten eröffnet, gibt es auch Bedenken bezüglich der Manipulation von Erinnerungen, etwa durch Deepfakes. Der Artikel wirft ein Licht auf ein noch unerschlossenes Feld, das für das Verständnis des menschlichen Gedächtnisses von großer Bedeutung ist, so die Wissenschaftler. Mehr dazu ist im Artikel auf www.uni-wuerzburg.de zu finden.