Ein Selfie mit dem heiligen Kilian
Am vergangenen Samstag lockte ein ungewöhnlicher Anblick viele Passanten vor den Würzburger Kiliansdom. Dort war eine Jurte aufgebaut worden, die Jugendliche und junge Erwachsene anzog. Doch was hatte es mit diesem ungewöhnlichen Treiben vor dem Dom auf sich?
Die Katholische Jugendarbeit (kja) feierte im Rahmen der Kiliani-Wallfahrtswoche die Frankenapostel und lud die Besucher ein, Fotos mit dem heiligen Kilian zu machen. Große Aufsteller mit Kilian, Totnan und Kolonat sorgten für Begeisterung, denn durch kreisrunde Löcher konnte man den eigenen Kopf hindurchstecken und sich so in das Bild integrieren.
Dabei war das Ziel der Aktion nicht nur die Unterhaltung, sondern vor allem das Knüpfen von Gesprächen und das Teilen von Hoffnungen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene verewigten ihre Hoffnungsgeber auf kleinen Fliesen, die anschließend auf ein Holzkreuz geklebt wurden. So entstand eine bunte Collage aus Begriffen wie „Familie“, „Ehrenamt“, „Glaube“ oder sogar „Oma, Opa“.
Die Besucher wurden zudem mit kostenlosen Eis, Airbrush-Tattoos und Impulskarten belohnt. Selbst Weihbischof Paul Reder ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen und sich ein Eis zu gönnen. Passend zum Motto der Kiliani-Wallfahrtswoche ließ er sich sogar ein Airbrush-Tattoo mit Sternen auf den Unterarm sprühen.
Die Aktion endete schließlich mit einer Wortgottesfeier in der Jurte, bei der das Thema „Hoffnung“ im Mittelpunkt stand. Lieder wurden gesungen, Teelichter entzündet und das beklebte Holzkreuz wurde zur symbolischen Verkörperung von Gemeinschaft und Zuversicht.
Durch solche Aktionen zeigt die Katholische Jugendarbeit nicht nur Präsenz in der Öffentlichkeit, sondern schafft auch Raum für Begegnungen und Gespräche. Die Vielfalt der Besucher, von Kirchenverbundenen bis zu Kirchenfernen, spiegelte die Offenheit und Zugänglichkeit dieser Veranstaltung wider. Es war erfreulich zu sehen, dass die Menschen mit Freude und Neugierde auf die Aktionen reagierten und dabei auch die Vielfalt der Kirche erleben konnten.
Die parallele Beteiligung von Jugendverbänden wie der Katholischen jungen Gemeinde, der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und der Katholischen Landjugendbewegung verdeutlichte die Solidarität und Zusammenarbeit innerhalb des BDKJ-Diözesanverbands.
Alles in allem war das „Jugend-Kiliani“ nicht nur eine Gelegenheit für ein Selfie mit dem heiligen Kilian, sondern vor allem eine Möglichkeit für Begegnungen, Austausch und Gemeinschaft. Es zeigte, dass auch in einer schnelllebigen Welt wie der unseren Raum für Tradition, Glaube und Hoffnung ist.
– NAG