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Arbeitsministerin Hoffmeister-Kraut: Fluchtlinge aktiv in den Jobmarkt integrieren

Baden-Württembergs Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut forderte während ihrer Reise im Zollernalbkreis ausreichende Mittel vom Bund für die Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt, um deren soziale und berufliche Teilhabe zu fördern und zur Fachkräftesicherung beizutragen.

Integration geflüchteter Menschen im Fokus

Die Diskussion um die Integration geflüchteter Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt nimmt immer mehr an Fahrt auf, insbesondere in Baden-Württemberg. Während ihrer arbeitsmarktpolitischen Reise im Zollernalbkreis besuchte die Arbeitsministerin des Landes, Nicole Hoffmeister-Kraut, zwei Unternehmen, die ukrainische Geflüchtete beschäftigen. Ein zentrales Anliegen der Ministerin ist es, die Rahmenbedingungen für die Arbeitssuche und Integration dieser Menschen zu verbessern.

Der Job-Turbo als Schlüsselmaßnahme

Im Gespräch über die „Job-Turbo-Initiative“ des Bundesarbeitsministeriums (BMAS), die Ende 2023 beginnen soll, bezeichnete Hoffmeister-Kraut die Integration geflüchteter Menschen als entscheidenden Bestandteil einer erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik. „Die Integration bringt nicht nur einen sozialen Gewinn, sondern ist auch essenziell für die Fachkräftesicherung in unserer Gesellschaft“, so die Ministerin. Der Job-Turbo soll Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenbringen und somit die Chancen für eine erfolgreiche Vermittlung erhöhen.

Bedeutung der Jobcenter für Integration

Ein weiterer Punkt, den Hoffmeister-Kraut hervorhob, war die Notwendigkeit ausreichender Mittel für die Jobcenter. Diese Einrichtungen spielen eine zentrale Rolle bei der Arbeitsmarktintegration. „Einsparungen sind durch Integration in Arbeit möglich. Je mehr Menschen unabhängig durch Arbeit leben können, desto weniger Bedarf an Sozialleistungen gibt es“, erklärte sie. Der Bund müsse daher die Jobcenter finanziell unterstützen, um Personal und Integrationsmaßnahmen zu fördern.

Echte Erfolgsgeschichten aus der Praxis

In Balingen und Geislingen kamen durch die Besuche der Ministerin auch persönliche Geschichten zur Sprache. Eine geflüchtete Frau, die im Mai 2022 aus der Ukraine geflohen war, berichtete von ihrer erfolgreichen Integration. Nach dem Abschluss eines Sprachkurses stellte der Kontakt zu einem lokalen Unternehmen, der Bildung und Berufliche Qualifizierung (BBQ), die Weichen für ihren Einstieg als Büroassistentin. Ihre Geschichte verdeutlicht, wie wichtig Sprachkenntnisse und individuelle Unterstützung sind.

Mut als Erfolgsfaktor für alle Beteiligten

Hoffmeister-Kraut betonte, dass sowohl die geflüchteten Menschen als auch die Arbeitgeber Mut zeigen müssen, um die Herausforderungen der Integration zu meistern. „Die Geflüchteten müssen bereit sein, sich auf den deutschen Arbeitsmarkt einzulassen, auch wenn dies bedeutet, neue berufliche Wege zu gehen“, sagte die Ministerin. Ebenso sei Mut von Arbeitgebern gefragt, um die Potenziale von Geflüchteten zu erkennen und sie trotz eventuell geringer Deutschkenntnisse einzustellen.

Fazit: Ein gemeinsames Ziel ist erforderlich

Die Integration geflüchteter Personen in den Arbeitsmarkt erfordert ein gemeinsames Engagement aller Beteiligten – von den Betroffenen über die Arbeitgeber bis hin zum Staat. Es gilt, die verschiedenen Hürden, wie Sprachbarrieren oder fehlende Kinderbetreuung, schrittweise abzubauen. Nur durch einen kooperativen Ansatz kann der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft gefördert und die Chancen für alle verbessert werden.

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