
In Osttirol regt sich zunehmender Widerstand gegen die Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen, insbesondere in Assling und der umliegenden Region. Bei einem Pressegespräch am 28. März 2025, das im Strasserwirt stattfand, äußerte der Windkraftgegner Ingo Ortner aus Kötschach-Mauthen die Bedenken der Anwohner. Er betonte, dass die Gegner von Windkraftprojekten in Kärnten wachsen, auch wenn es sich oft um einen „David gegen Goliath“-Kampf handelt. Ortner wies darauf hin, dass Osttirol im Fokus der Windkraftindustrie steht, insbesondere durch Pläne von Ecowind, einem Projektwerber aus Niederösterreich, zur Errichtung einer Windkraftanlage in Assling.
Die Diskussion über Windräder auf der Compedal ist besonders brisant, da mehrere Planungsbüros in der Region aktiv sind. Ekowind kooperiert ab und zu mit der EVN (Energieversorgung Niederösterreich) bei verschiedenen Projekten. Der Widerstand konzentriert sich auf die Initiative „Compedal ohne Windräder“, die Unterstützung in Nachbargemeinden sucht. Robert Lukasser-Weitlaner, Sprecher dieser Initiative, hebt den Schutz der Natur als oberstes Gebot hervor.
Politischer Dialog und Bürgerengagement
Am 12. August 2024 berichteten Vertreter der Bürgerinitiative Assling von einem Treffen mit Tirols Energielandesrat Josef Geisler, bei dem die Windkraftindustrie in alpinen Regionen eingehend diskutiert wurde. Es bestand Einigkeit über die Notwendigkeit klarer politischer Rahmenbedingungen im Einklang mit den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens. Geisler äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Windkraftprojekte und deren Volatilität auf den Strommärkten. Die Bürgerinitiative plant eine Volksbefragung, sollte die Gemeindepolitik nicht kooperieren.
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Der Alpenverein Österreich, der mit rund 720.000 Mitgliedern eine breite Opposition gegen Windkraftprojekte in den Alpen vertritt, bekräftigt die massiven Eingriffe in die Landschaft, die durch solche Projekte entstehen. Mag. Herbert Angerer, Naturschutzreferent des Vereins, betont die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für den Erhalt der hochalpinen Landschaft. Besondere Sorgen bereitet die potenzielle Gefährdung der alpine Fauna, inklusive Greifvögel wie den Steinadler.
Die Naturfreunde und die Windkraft
Die Naturfreunde Österreich, eine weitere bedeutende Umweltschutzorganisation mit 150.000 Mitgliedern, fordert, dass Windkraftanlagen nur dort errichtet werden, wo kein Schaden an der Natur oder wertvollen Landschaften entsteht. Mehrere Argumente, unter anderem die Zerstörung unberührter Landschaften und die hohen Baukosten, wurden gegen das Projekt vorgebracht. Besonders kritisch beurteilen die Naturfreunde die Infrastruktur und Speichermöglichkeiten für Windkraftanlagen im Alpenraum.
Die Alpenregion steht durch Tourismus, Schigebietserschließungen und Bauprojekte unter Druck. In diesem Kontext ist es für zahlreiche Umweltaktivisten essenziell, verbindliche Grenzen für die großtechnische Erschließung in diesen sensiblen Gebieten zu setzen. Der gemeinnützige Verband „Allianz für die Seele der Alpen“ hat bereits Forderungen an die Politik zu diesen Themen gerichtet.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen in Osttirol eine alarmierende Auseinandersetzung um den richtigen Umgang mit Natur und Ressourcen, im Spannungsfeld zwischen erneuerbaren Energien und dem Schutz der einzigartigen alpinen Landschaften. Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen die Gemeindepolitik treffen wird und ob die Stimme der Bevölkerung ausreichend Gehör findet.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und Entwicklungen kann man die Artikel von Dolomitenstadt, Alpenverein und Naturfreunde nutzen.
Ort des GeschehensDetails zur MeldungWas ist passiert?SonstigesIn welchen Regionen?Assling,Obertilliach,Kartitsch,Heinfels,Anras,Abfaltersbach,StrassenGenauer Ort bekannt?Assling, ÖsterreichBeste Referenzdolomitenstadt.atWeitere Quellenalpenverein.at
Source: die-nachrichten.at