
Ein Vorfall, der in der österreichischen Stadt Wels für Aufregung sorgt, steht im Mittelpunkt von Ermittlungen der Landesstrafbehörde (LSE). Anlass war ein Foto, das während des Sommerfestes des Magistrats aufgenommen wurde und einen Bediensteten zeigt, der mit einem aufgeklebten Hitlerbart und Seitenscheitel posiert. LSE-Leiter Michael Tischlinger bestätigte, dass die Angelegenheit ernst genommen wird, nachdem das Bild Ende 2024 publik wurde. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) äußerte, der Vorfall sei alkoholbedingt gewesen.
Dem Bürgermeister zufolge habe der Dienststellenleiter des Mannes, der im Bild zu sehen ist, ihm den Bart heruntergerissen und ihn daraufhin zurechtgewiesen. Dies geschah, nachdem sich der Mitarbeiter in betrunkenem Zustand verhalten hatte. Der Mitarbeiter selbst gab an, von den Ereignissen nichts mitbekommen zu haben, und erhielt dafür einen dienstrechtlichen Verweis wegen Alkoholkonsums sowie eine Beratung. Der Dienststellenleiter bestritt die Vorwürfe und führte einen entlastenden Zeugen an.
Verdacht auf weitere Vorfälle
Im Zuge der Ermittlungen tauchte ein weiteres Bild auf, das während der Weihnachtsfeier 2024 entstanden ist. Auf diesem Foto sind der besagte Dienststellenleiter, der Träger des Hitlerbarts und eine dritte Person abgebildet, die vermeintlich rechtsextreme Gesten zeigen. Dazu gehören das „White-Power“-Zeichen und der „Kühnengruß“. Ein weiterer Mann, der auf dem Weihnachtsfoto zu sehen ist, trat zuvor als Adolf Hitler beim Sommerfest auf und ist als Gewerkschafter in der FPÖ aktiv.
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Die Vorwürfe sind nicht neu; gegen den Dienststellenleiter gab es bereits in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich seiner politischen Ansichten und Verbindungen zu rechtsextremem Gedankengut. Bürgermeister Rabl betonte, dass die Vorfälle intern untersucht werden, und ließ durchblicken, dass keine rechtsextremen Gesten erkennbar seien, vielmehr handele es sich um „OK-Zeichen“ und „Victory-Symbole“.
Politische Reaktionen und Forderungen nach Aufklärung
Angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe fordert der Vizebürgermeister von Thalheim, Ralph Schallmeiner von den Grünen, eine umfassende und lückenlose Aufklärung. Er sieht in den Vorfällen ein Zeichen für ein bereits existentes Klima, in dem geschmacklose und geschichtsvergessene Aktionen ermöglicht werden. Schallmeiner appelliert an Bürgermeister Rabl und den Magistratsdirektor Franzmayr, entschieden gegen Faschismus und Geschichtsverfälschung vorzugehen.
Die Ermittlungen könnten weitreichende dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, nachdem die entsprechenden Berichte vorliegen. Der Abschlussbericht der LSE wird in der kommenden Woche erwartet, und der Bericht zum Sommerfest führt den Fotografen sowie die Person, die das Bild verbreitete, als Beschuldigte an. Die gesellschaftliche Diskussion über diese Vorfälle wird durch die jüngsten Ereignisse im rechtsextremen Spektrum in Deutschland und den Zusammenhängen zwischen extremen Ideologien deutlich verstärkt.
Die Reichsbürger:innen-Szene in Deutschland beispielsweise hat in den letzten Jahren, begünstigt durch das Internet und die Coronapandemie, an Einfluss gewonnen. Diese Entwicklungen erfordern eine tiefere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit solchen Themen und zeigen die Notwendigkeit von Informationsangeboten und Beratungsstellen, um der Verbreitung extremistischer Ideologien entgegenzuwirken.
Die nächste Zeit wird zeigen, welche Schritte in Wels unternommen werden, um mit diesen Vorfällen umzugehen. Während die Politik reagiert, bleibt die Diskussion um die Geschehnisse im Magistrat nicht ohne Konsequenzen für die Stadtgesellschaft.
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Source: die-nachrichten.at