Tausende Menschen haben erneut in Jerusalem gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu protestiert, wie oe24 berichtete. Am Donnerstag setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer ein, um die Demonstrierenden zu auseinanderzuhalten, und es kam zu mehreren Festnahmen. Der Aufstand ist eine Reaktion auf die umstrittene Entlassung des Chefs des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, sowie auf die Wiederaufnahme der Offensive gegen den Gazastreifen. Protestierende äußern große Besorgnis um die Zukunft Israels und die 59 in Gaza festgehaltenen Geiseln. Ein Teilnehmer, der 59-jährige Rinat Hadashi, betonte: „Wir sind sehr, sehr besorgt, dass unser Land zur Diktatur wird.“
Die Proteste gingen am dritten Tag in Folge weiter, und es kam zu Zusammenstößen an wichtigen Regierungsstandorten, wo viele Demonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Geplante Kundgebungen in Tel Aviv wurden ebenfalls angekündigt, wie Spiegel berichtete. Der Konflikt zeigt, wie tief die gesellschaftliche Spaltung in Israel geworden ist, seit Netanyahu Ende 2022 wieder an die Macht kam. Eine Welle von regierungskritischen Protesten brach bereits vor dem Krieg mit der Hamas aus, insbesondere gegen den Versuch der Regierung, den Einfluss der Justiz zu beschränken, was viele als Bedrohung der Demokratie ansehen.
Zusätzlich sorgt die Entlassung von Geheimdienstchef Bar für Empörung, während Netanyahu mit weiteren rechtlichen Herausforderungen konfrontiert ist, einschließlich eines laufenden Korruptionsprozesses. Kritiker werfen der Regierung vor, nicht ausreichend für die Freilassung der Geiseln zu tun und rufen zu weitreichenden Veränderungen in der Politik auf, um die nationale Sicherheit und die demokratischen Werte zu stärken.
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Source: die-nachrichten.at
