
Am 11. April 2025 sind Tierschützer:innen schockiert über das geplante Regierungsprogramm von FPÖ und ÖVP. Kritische Plakate haben in Wien auf die ignoranzen politischen Ziele hingewiesen, die die Tierschutzstandards erheblich herabsetzen könnten. Laut den Berichten von OTS enthält das Programm kein spezifisches Kapitel zum Tierschutz, geschweige denn Maßnahmen, die den Schutz von Tieren tatsächlich verbessern würden.
Besonders alarmierend ist das Fehlen eines Schächtverbots. Ein Rückfall in tierquälerische Praktiken wird befürchtet. So könnten Standards im „Nutztier“-Schutz auf das Niveau von Ländern wie China und Brasilien gesenkt werden. Des Weiteren sind Pläne im Gespräch, die bereits geringen Tierschutzregelungen für Tiertransporte abzuschaffen. Ein Verbot auf zulässiges Fleisch aus Zellkulturen soll ebenfalls durchgesetzt werden.
Kritik an der FPÖ und der ÖVP
Die Tierschutzombudsschaften, die als Anlaufstelle für Tierschutzbelange fungieren, könnten funktionsuntüchtig gemacht werden. Diese Maßnahmen führen zu einem besorgniserregenden Trend: Die FPÖ strebt an, Österreich in eine illiberale Gesellschaft zu verwandeln, ähnlich dem Vorgehen in Ungarn. DDr. Martin Balluch, Obmann des Verbands gegen Tierfabriken (VGT), kritisierte die radikale Entwicklung und betonte, dass sich die FPÖ seit 2019 gegen den Tierschutz positioniert hat. Zudem konkurrieren die FPÖ und die ÖVP um die Unterstützung der Tierindustrie, wobei beide Parteien als anti-Tierschutz wahrgenommen werden.
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Es wird befürchtet, dass die Rückkehr zu Käfighaltung von Legehennen und eine Verdopplung der Besatzdichte von Masthühnern eine ernsthafte Möglichkeit darstellt. Die künftige Politik könnte auch die erneute Zulassung von Kastenständen für Mutterschweine sowie Vollspaltenböden bei Rindern und Schweinen beinhalten. Balluch und andere Tierschutzbefürworter:innen appellieren, dass diese nicht für die FPÖ oder die ÖVP stimmen sollten, da die Mehrheit der Bevölkerung sich für den Tierschutz ausspricht, jedoch die politischen Entwicklungen dem entgegenstehen.
Der gesellschaftspolitische Kontext der Tierschutzbewegung
Die Entwicklungen im aktuellen politischen Kontext werfen auch einen Blick auf die Geschichte der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung. Diese hat sich seit dem 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden gesellschaftspolitischen Erscheinung entwickelt, wie in einem historischen Abriss auf bpb beschrieben. Ursprünglich aus einem Bewusstseinswandel im Umgang mit Tieren hervorgegangen, verband die Bewegung philanthropische Ideale mit dem Anliegen, Tierrechte zu stärken und Tierleid zu verhindern.
Im vergangenen Jahrhundert hat die Bewegung vielfältige Fortschritte erzielt, beginnend mit dem ersten Tierschutzgesetz im Jahr 1822 in Großbritannien. In den letzten Jahrzehnten ist die Radikalisierung der Tierschutzbewegung zu beobachten. Grundlegende Differenzierungen zwischen Tierschutz und Tierrecht stellen die unterschiedlichen Ansätze gegenüber Tieren dar: Während Tierschutz darauf abzielt, „unnötiges Leiden“ zu vermeiden, fordert Tierrecht die Auflösung von Speziesbarrieren.
In der heutigen politischen Landschaft, geprägt durch die politisch aktiven FPÖ und ÖVP, könnten viele dieser Errungenschaften jedoch ernsthaft gefährdet sein. Die Tierschutzbewegung muss sich daher neuen Herausforderungen stellen, um ihren Einfluss auf die Legislative und das öffentliche Bewusstsein aufrechtzuerhalten.
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Source: die-nachrichten.at