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Zweite Chancen: Über 150 Schulabschlüsse an Volkshochschulen in MV

In Mecklenburg-Vorpommern haben über 150 junge Frauen und Männer im Jahr 2024 an Volkshochschulen ihren Schulabschluss nachgeholt, was ihnen neue Perspektiven für eine berufliche und persönliche Zukunft eröffnet, wie die Stadt Schwerin mitteilte.

Bildungschancen in Mecklenburg-Vorpommern
Herausforderungen und Erfolge beim Nachholen von Schulabschlüssen


Die Bildungsgerechtigkeit ist ein zentrales Thema in unserer Gesellschaft, insbesondere für junge Menschen, die ohne Schulabschluss in die Erwachsenenwelt eintreten. In Mecklenburg-Vorpommern setzen Volkshochschulen gezielte Maßnahmen, um diesen jungen Erwachsenen eine zweite Chance zu bieten und damit schwerwiegenden gesellschaftlichen Problemen entgegenzuwirken.

Wachsendes Interesse an Schulabschlüssen

In diesem Jahr haben über 150 junge Frauen und Männer erfolgreich ihren Abschluss an verschiedenen Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern nachgeholt. Allein in Schwerin, der Landeshauptstadt, wurden 46 Zeugnisse für die mittlere oder berufliche Reife überreicht. Auch in Rostock und den umliegenden Landkreisen haben viele Teilnehmende bedeutende Fortschritte erzielt, was den Zugang zu einer besseren Ausbildung und damit zu mehr beruflichen Perspektiven angeht.

Resozialisierung im Justizsystem

Ein bemerkenswertes Konzept dieser Bildungseinrichtungen ist das Angebot von Schulabschlüssen für Insassen der Justizvollzugsanstalt Bützow. In diesem Rahmen wurden unter Jugendlichen, die in der JVA untergebracht sind, in diesem Jahr acht Berufsreifeschüler und fünf Teilnehmer mit mittlerer Reife ermittelt. Diese Initiative zielt darauf ab, den Inhaftierten durch Bildung Perspektiven und Chancen für ein besseres Leben nach der Haft zu eröffnen und die Rückfallquoten zu reduzieren.

Zuwanderer und Bildungsbarrieren

Ein weiteres wichtiges Thema ist die steigende Zahl von Zuwanderern, die ihre Schulbildung nicht abschließen konnten. Insider berichten, dass immer mehr Schüler aus geflüchteten Familien die Regelschule ohne Abschluss verlassen. In Städten wie Rostock ist die Nachfrage nach Kursen an Volkshochschulen besonders hoch, dies zeigt sich auch in der geplanten Erweiterung des Kursangebots. Überraschenderweise gibt es im ländlichen Raum, wie in Waren und Demmin, jedoch weniger Teilnehmende, was die Durchführung entsprechender Kurse erschwert.

Bedeutung für die Zukunft

Die Erfolge der Volkshochschulen, die sich durch eine steigende Anzahl an Absolventen auszeichnen, sind ein positives Zeichen für eine bessere Integration und Bildungsgerechtigkeit. Schwerins Oberbürgermeister, Rico Badenschier (SPD), betont die soziale Verantwortung der Volkshochschule und die somit geschaffenen Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Die Anmeldungen für das kommende Schuljahr sind bereits hoch, was die Wichtigkeit und die Akzeptanz dieser Bildungswege unterstreicht.

Die Förderung von Bildung in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen trägt nicht nur zur individuellen Entwicklung bei, sondern ist auch für die Gesellschaft als Ganzes von großem Nutzen. Mehr Bildungsgerechtigkeit bedeutet eine stärkere und vielfältigere Gemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

NAG

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