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DITIB-Imam in Regensburg: Kontroverse um den gefeierten Wolfsgruß

Imam Ali Aydin Derviş der DITIB-Moschee in Regensburg sorgte am 3. Juli 2024 für Aufsehen, indem er auf Facebook den umstrittenen "Wolfsgruß" eines türkischen Fußballspielers feierte, was die Gemeinde und Experten auf die Verbreitung extrem-nationalistischer Ansichten innerhalb der türkischen Gemeinschaft in Deutschland aufmerksam machte.

Die jüngsten Ereignisse rund um die DITIB-Moschee in Regensburg haben Fragen zur politischen Haltung innerhalb türkischer Communities in Deutschland aufgeworfen. Ein herausragendes Beispiel ist der Imam Ali Aydin Derviş, der während eines Fußballspiels der Europameisterschaft den „Wolfsgruß“ feierte, ein Zeichen, das mit rechtsextremen Gruppierungen, insbesondere den Grauen Wölfen, in Verbindung steht.

Kritisches Echo auf die Äußerungen des Imams

Am 3. Juli, nach dem Sieg der türkischen Nationalmannschaft gegen Österreich, postete Imam Derviş auf Facebook sehr kritische Kommentare über den „Wolfsgruß“ des Spielers Merih Demiral. Seine Worte, in denen er den Gruß „mitten im Herzen Europas“ lobte, erhielten über 100 Likes. Dies führte zu einer vielschichtigen Diskussion über die Rolle, die die DITIB-Gemeinde in Deutschland spielt, und die damit verbundenen politischen Implikationen.

Reaktion der DITIB-Gemeinde

Der Vorstand der DITIB-Gemeinde in Regensburg reagierte auf den Vorfall, indem er Derviş in Schutz nahm, jedoch anerkennt, dass seine Äußerungen als „unangebracht“ wahrgenommen wurden. Auf Rückfragen hin versicherte der Vorstand, dass man das Gespräch mit dem Imam „umgehend“ gesucht habe, was den Eindruck erweckt, dass die Organisation sich mehr um das Image als um eine tiefergehende Auseinandersetzung mit extremen Ansichten bemüht.

Der Kontext des „Wolfsgrußes“

Der „Wolfsgruß“ ist nicht nur ein sportliches Symbol, sondern auch ein politisches Erkennungszeichen der rechtsextremen Grauen Wölfe, die für zahlreiche Gewalttaten in der türkischen Geschichte verantwortlich sind. Diese Gruppierung gilt als eine der größten rechtsextremen Organisationen in Deutschland und ist unter Beobachtung des Bundesamts für Verfassungsschutz.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Herausforderungen

Die Vorfälle um die DITIB-Moschee in Regensburg spiegeln einen breiteren Trend wider, und zeigen, dass extrem rechte Positionen innerhalb von türkischen Communities in Deutschland weiter verbreitet sind, wie Jan Nowak von der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Bayern“ anmerkt. Es sei erschreckend, dass Nationalismus, Rassismus und andere diskriminierende Ideologien auch in Communities, die selbst Diskriminierung erfahren haben, populär sind.

Notwendigkeit von Aufklärung und Sensibilisierung

Um die Problematik anzugehen, fordert Nowak eine verstärkte Sensibilisierung innerhalb der türkischen Community und eine Auseinandersetzung mit den Ideologien, die solchen extremistischen Ansichten zugrunde liegen. Es sei notwendig, den Dialog über diese Themen zu führen, um diesen gefährlichen Strömungen entgegenzuwirken und ein Bewusstsein für die politischen Realitäten zu schaffen.

Fazit: Eine Herausforderung für die Integration

Die Reaktionen auf den Vorfall in Regensburg sind ein Weckruf für die gesamte Gesellschaft. Es ist unerlässlich, dass sowohl die türkische Community als auch die deutsche Gesellschaft selbst sich mit dem Phänomen des türkischen Rechtsextremismus auseinandersetzen, um Gemeinsamkeiten zu stärken und Feindseligkeit abzubauen. Nur durch offenen Dialog und Förderung von Toleranz können wir in einer pluralistischen Gesellschaft koexistieren.

NAG

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