Die historischen Stätten in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen durch den Klimawandel. Besonders betroffen ist das Areal unter der Taufkapelle des Aachener Doms, wo Experten vor dem Zerfall wertvoller archäologischer Funde warnen. Aachens Stadtarchäologe Andreas Schaub äußerte sich dazu und betonte die kulturelle Bedeutung dieser Funde für die Stadtgeschichte.
Über die Bedeutung der Funde
Im Kellerbereich der Kapelle, einem prächtigen Barockbau in unmittelbarer Nähe des Doms, verstecken sich archäologische Überreste, die bis in die Römerzeit zurückreichen. Das katholische Bistum Aachen erklärte, dass Starkregen, das Ergebnis des Klimawandels, einen erheblichen Schaden verursacht hat. Die Funde beinhalten unter anderem Fundamente, Fußböden und andere Artefakte, die uns wertvolle Einblicke in die Geschichte der Region geben.
Klimawandel und seine Folgen
Die Probleme sind jüngst durch die vermehrten Niederschläge und die hohe Luftfeuchtigkeit entstanden, welche die Erhaltung der Artefakte bedrohen. Jan Richarz, der Dombaumeister, merkte an, dass sich die Schäden in den letzten sechs bis acht Monaten verstärkt haben. Steinsplitter und Staub auf dem Boden der Grabungsstätte verdeutlichen die akuten Probleme, durch die die Schichten der Funde nun kaum noch unterscheidbar sind.
Gemeinsame Anstrengungen zur Rettung
Um diesen Zerfall zu stoppen, haben sich Experten zusammengeschlossen, um Lösungsansätze zu entwickeln. Scheinbar euphorisch bemerkt Richarz, dass die ersten Schritte geplant sind, um die Grabungsstelle zu reinigen und sie anschließend fotografisch sowie dreidimensional zu dokumentieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den ursprünglichen Zustand der Funde zu bewahren und eventuelle Verluststellen festzustellen.
Die Perspektiven für die Zukunft
Schaub und Richarz arbeiten eng mit weiteren Behörden zusammen, um bauliche Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung der Grabung durchzuführen. Gespräche mit dem Landschaftsverband Rheinland und der Unteren Denkmalbehörde standen bereits auf der Tagesordnung. „Wir sind in der Planungsphase und wollen alles einrichten, um dieses historische Erbe zu schützen“, betont Richarz.
Ein Blick auf das UNESCO-Welterbe
Die Sorgen um die Grabungsstelle am Aachener Dom sind nicht isoliert, sondern spiegeln ein größeres Problem wider, das viele UNESCO-Welterbestätten in Deutschland betrifft. Über 40 dieser Stätten, darunter auch andere bedeutende Architektur- und Kulturerben, stehen unter Druck durch die Einflüsse des Klimawandels. Der Schutz dieser Stätten ist sowohl für die kulturelle Identität als auch für die wirtschaftliche Stabilität der Region von großer Bedeutung.