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Neuer Bischof Dominicus Meier: Ein herzlicher Start in Osnabrück

Dominicus Meier wird heute um 15:00 Uhr im Osnabrücker Dom als neuer Bischof eingeführt, um die Herausforderungen der katholischen Kirche in Deutschland anzugehen und einen persönlichen Kontakt zu den Menschen im Bistum aufzubauen, nach dem Rücktritt seines Vorgängers Franz-Josef Bode aufgrund von Missbrauchsvorwürfen.

Heute ist ein bedeutender Tag für die katholische Kirche in Deutschland, denn Dominicus Meier wird offiziell als neuer Bischof von Osnabrück eingeführt. Der festliche Gottesdienst im beeindruckenden Osnabrücker Dom, der um 15:00 Uhr beginnt, zieht eine große Zahl an Gästen an. Circa 600 Personen aus Politik, Kirche und Gesellschaft werden erwartet, darunter prominente Persönlichkeiten wie der frühere Bundespräsident Christian Wulff sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

Der 65-jährige Meier, geboren als Michael Meier, hat sich entschieden, den Namen Dominicus zu übernehmen. Dies geschah, um Verwechslungen mit Bertram Meier, dem Bischof von Augsburg, zu vermeiden. An seiner Einführungszeremonie wird der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, sowie der Hamburger Erzbischof Stefan Heße teilnehmen. Dominicus Meier tritt die Nachfolge von Franz-Josef Bode an, der im vergangenen Jahr zurückgetreten ist. Bode hat während seiner Amtszeit von 27 Jahren Schattenseiten der katholischen Kirche in Deutschland erlebt, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen.

Der Weg zum Bischof

Aufgewachsen in Grevenbrück im Sauerland, trat Dominicus nach dem Abitur 1982 in den Benediktinerorden ein, wo er seinen Ordensnamen annahm. Vor seiner Ernennung zum Bischof war er Weihbischof in Paderborn und hat sich durch seine theologische Ausbildung und Praxis einen Namen gemacht. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Kirche, einschließlich eines Anstiegs der Kirchenaustritte und eines Mangels an Priestern, stehen ihm einige bedeutende Aufgaben bevor.

Meier hat in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur betont, dass er ohne fertige Konzepte an die Sache herangeht. Sein Ansatz besteht darin, das Bistum zuerst an den Rändern zu erkunden, insbesondere in Regionen wie Bremen und auf den ostfriesischen Inseln. Er wünscht sich, die Menschen direkt zu treffen, anstatt formelle Begegnungen abzuhalten. „Ich feiere mit ihnen den Gottesdienst, trinke mit ihnen Kaffee und esse mittags auch gerne eine Wurst“, erklärte er, was seine bodenständige Herangehensweise zeigt.

Die offiziellen Visitationen, bei denen er formelle Besuche in den Gemeinden machen wird, sind erst nach Ostern 2025 geplant. Diese langsame Herangehensweise könnte helfen, eine persönlichere Verbindung zu den Menschen im Bistum herzustellen und die Bedürfnisse der Gläubigen besser zu verstehen.

Herausforderungen für die katholische Kirche

Das Bistum Osnabrück, das sich von Emsland bis zur Nordsee erstreckt, steht vor bedeutenden Herausforderungen. Die kontinuierlich steigenden Austrittszahlen von Mitgliedern aus der Kirche sind alarmierend und bedeuten, dass sich die Strukturen der Kirche verändern müssen, um weiterhin relevant zu bleiben. Dominicus Meier wird die Aufgabe haben, diesen Herausforderungen mit Fingerspitzengefühl und Engagement zu begegnen.

Die Einführungszeremonie wird nicht nur ein Festakt sein, sondern auch ein Symbol für den Neuanfang in einer Zeit, die für viele in der katholischen Gemeinschaft herausfordernd ist. Dominicus Meier bringt frischen Wind mit und möchte die Tradition der katholischen Kirche mit einem offenen Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Gläubigen verbinden.

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