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Protest der Apotheker: Für eine zukunftsfähige Reform in Sachsen und Thüringen

In Erfurt und Dresden protestierten am 28. August bis zu 2.000 Apothekenteams gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, um auf die dringenden Herausforderungen der Apothekenversorgung und die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen Reform aufmerksam zu machen.

Am Mittwoch, dem 28. August, war der Postplatz in Dresden und die Thüringer Staatskanzlei in Erfurt Schauplatz von eindrucksvollen Protesten der pharmazeutischen Heilberufe. Laut den Landesapothekerverbänden haben sich bis zu 2.000 Apotheker und Apothekerinnen versammelt, um gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach zu demonstrieren. Diese Reformen stoßen bei den Angehörigen der Apothekenbranche auf breite Ablehnung, da sie eine grundlegende Veränderung in der Versorgungssituation fordern.

Stefan Fink, der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, gab einen eindringlichen Appell ab: „Wir brauchen eine Apothekenreform, die uns eine Zukunft gibt, und das nicht in Form von digital ferngesteuerten Arzneimittelausgabestellen. Unsere Kompetenz ist entscheidend für die Patientenversorgung.“ Die Apotheken spielen eine zentrale Rolle in der wohnortnahen Gesundheitsversorgung, doch die aktuellen Herausforderungen bringen viele Betriebe an ihre Grenzen.

Dringender Handlungsbedarf

Wie Fink erklärte, schließen täglich bis zu zwei Apotheken bundesweit, ein Trend, der bedenklich ansteigt. Dies stellt nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken auf die Probe, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung, die täglich in den Einrichtungen gewährleistet wird. „Wir brauchen endlich Rahmenbedingungen, die uns die Möglichkeit zur Planung bieten und uns zukunftssicher machen“, fügte er hinzu.

In ähnlichem Tenor äußerte sich Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes. Er betonte: „Drei Hauptforderungen müssen unbedingt umgesetzt werden, bevor wir von einer sinnvolleren Apothekenreform sprechen können.“ Die Forderungen umfassen eine sofortige Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Garantie, dass keine Apotheke ohne die Anwesenheit eines Apothekers öffnet, sowie die Entbürokratisierung in der Apotheke.

Eingehend auf die Rolle der Apotheken in der Gesellschaft, wiesen die Protestierenden darauf hin, dass sie nicht nur Arzneimittel abgeben, sondern auch wichtige Beratungsdienste für die Patienten erbringen. „Die Bevölkerung erwartet zu Recht eine hochwertige Versorgung – sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten“, so Dittrich. Diese Aussage verdeutlicht die gleichbleibend hohe Erwartungshaltung der Bürger an ein funktionierendes Gesundheitssystem.

Unterstützung von politischer Seite

Die Proteste fanden nicht ohne Unterstützung aus der Politik statt. Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen politischen Lagern, darunter Petra Köpping (SPD) und Heike Werner (DIE LINKE), sprachen den Apothekern ihren Rückhalt aus. Auch Prof. Dr. Mario Voigt, der Thüringer Landesvorsitzende der CDU, äußerte sich positiv zu den Anliegen der Apothekerschaft, ebenso wie der Sächsische Generalsekretär der CDU, Alexander Dierks, und Robert-Martin Montag von der FDP.

Die Apotheker haben bereits in der Vergangenheit ihre Stimme erhoben, und zwar in großen Protestaktionen, die sowohl im Juni als auch im November des letzten Jahres stattfanden. Die wiederholte Mobilisierung zeigt, wie ernst die Situation von den betroffenen Berufsgruppen genommen wird und wie wichtig es ist, dass der Bundestag die Anliegen zügig aufgreift.

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