In Frankfurt-Fechenheim wird derzeit ein umfassendes Bauprojekt realisiert, welches nicht nur die Modernisierung bestehender Gebäude, sondern auch den Bau neuer Wohnungen umfasst. Die Nassauische Heimstätte ist hierbei federführend und schafft insgesamt 16 neue Wohnungen durch Dachaufstockungen in einem der Stadtteile, die unter Wohnraummangel leiden.
Die Modernisierungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Hausnummern 16-22 und 24-30 in der Dietesheimer Straße. Dies beinhaltet nicht nur die Renovierung der Wohnungseinheiten, sondern auch signifikante Investitionen in nachhaltige Energietechnologien. Ein Ziel dieser Maßnahmen ist es, bis zum Jahr 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen, was in der heutigen Zeit von großer Relevanz ist.
Veränderungen im Wohnraum
Die Aufstockungen der Gebäude erfolgen parallel zu den Modernisierungsarbeiten. Die Dächer der ursprünglich acht Gebäudeteile werden umgebaut, um jeweils zwei neue Wohnungen zu integrieren. Damit entsteht eine zusätzliche Wohnfläche von insgesamt ungefähr 960 Quadratmetern, was einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Wohnungsmangels in Frankfurt darstellt. Mit einem Investitionsvolumen von 5,4 Millionen Euro wird diese Maßnahme gefördert, wobei sich die Gesamtkosten des Projekts auf etwa 14,7 Millionen Euro summieren.
Besonders erwähnenswert ist die Nachhaltigkeitsstrategie, die durch den Einbau von Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen vorangetrieben wird. Durch modernisierte Fassaden und neue Fenster soll ein erheblicher Teil der CO2-Emissionen reduziert werden. Monika Fontaine-Kretschmer, die technische Geschäftsführerin der Nassauischen Heimstätte, hebt hervor, dass für die laufenden Maßnahmen etwa 1,8 Millionen Euro für Renovierungsarbeiten bereitgestellt wurden, darunter die Erneuerung der sanitären Einrichtungen.
Herausforderungen während der Bauzeit
Einige Herausforderungen mussten bereits in der Planungsphase gemeistert werden. Alireza Afshar, Projektleiter bei der NHW, berichtete von einem etwa einjährigen Dialog mit den Stadtbehörden bezüglich der Notwendigkeit, möglicherweise einen Baum zu fällen, um den Zugang für die Feuerwehr sicherzustellen. Diese Art von Engagement zeigt den komplexen Prozess, der hinter solchen Bauprojekten steckt.
Die Umzüge der etwa 33 betroffenen Mietparteien wurden in enger Zusammenarbeit mit der Nassauischen Heimstätte organisiert, um ihnen während der Bauarbeiten einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Davon sind 31 Mietparteien in ihren Wohnungen geblieben, was unterstreicht, dass die NHW bemüht ist, den Einfluss der Bauarbeiten auf die Bewohner so gering wie möglich zu halten.
Die gesamte Bauzeit ist bis zur Fertigstellung im März 2025 angesetzt, wobei Verzögerungen nie ganz ausgeschlossen werden können. Die Investitionen in die Energieversorgung belaufen sich auf etwa 7,5 Millionen Euro und sind ein weiterer Schritt in Richtung jeglicher Nachhaltigkeit, die die Nassauische Heimstätte im Rahmen ihrer Modernisierungsstrategie anstrebt.
Mit einem Teil der Finanzierung aus Fördermitteln des Landes und der KFW-Bank, die ungefähr eine Million Euro ausmachen, ist das Projekt sowohl für die Stadt als auch für die beteiligten Wohnungsunternehmen von Bedeutung, um eine bessere Wohnsituation zu schaffen.
Hintergrundinformationen zur Nassauischen Heimstätte
Die Nassauische Heimstätte Wohnstadt (NHW) ist ein wichtiger Akteur im Bereich des sozialen Wohnungsbaus in Hessen. Gegründet im Jahr 1924, zielt die NHW darauf ab, Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu schaffen und zu erhalten. Die Organisation hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf nachhaltige Bauweisen und die Energiewende fokussiert, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Ein herzhafte Mission besteht darin, über den sozialen Wohnungsbau hinaus auch ökologische Standards zu berücksichtigen, was sich auch in den neuen Projekten niederschlägt.
Gemäß den Vorgaben der hessischen Landesregierung soll der öffentliche Wohnungsbau bis 2045 klimaneutral gestaltet werden. Diese Zielsetzung stellt die NHW vor große Herausforderungen, insbesondere bei der Sanierung älterer Gebäude und der Integration von modernen Energiesystemen. Um die ambitionierten CO2-Reduktionsziele zu erreichen, innoviert die NHW kontinuierlich ihre Bau- und Sanierungsstrategien. Das Projekt in Frankfurt-Fechenheim ist ein Beispiel für diesen neuen Ansatz.
Aktuelle Statistiken und Daten zur Wohnsituation in Frankfurt
Im städtischen Raum Frankfurts ist der Bedarf an Wohnraum in den letzten Jahren stark gestiegen. Laut dem Amt für Stadtplanung und Wohnungswesen der Stadt Frankfurt am Main gab es im Jahr 2022 einen Einwohnerzuwachs von etwa 1,4 Prozent, was zu einem anhaltend hohen Druck auf den Wohnungsmarkt führt. Die Mieten sind in dieser Zeit kontinuierlich gestiegen, wobei bestehende Mietverhältnisse und Neubauten gleichermaßen betroffen sind.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete für Mietwohnungen in Frankfurt lag 2022 bei etwa 13 Euro pro Quadratmeter, was die Notwendigkeit sozialer Wohnprojekte wie das der Nassauischen Heimstätte unterstreicht. In der Vision der Stadt Frankfurt und auch von Initiativen wie der NHW wird angestrebt, den Wohnraum für verschiedene Bevölkerungsgruppen zugänglicher zu machen, insbesondere für einkommensschwächere Haushalte. Um diese Lücke zu schließen, sind nicht nur Neubauten notwendig, sondern auch umfassende Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Beständen.
Es ist wichtig hervorzuheben, dass der Bau neuer Wohnungen, wie die 16 geplanten Einheiten in Fechenheim, nicht nur einen Beitrag zur Wohnraumversorgung leisten, sondern auch einen zentralen Baustein zur Bekämpfung der Wohnungsnot darstellen. In diesem Kontext wird die Schaffung von qualitativ hochwertigem und gleichzeitig bezahlbarem Wohnraum immer relevanter.