Kunst als gesellschaftlicher Impuls in Mannheim
In einer Welt, in der Kunst oft als persönliche Ausdrucksform betrachtet wird, zeigt sich in Mannheim ein vielschichtiger Ansatz. Das Künstlerkollektiv iwaipidindei__x___fiyyasco, bestehend aus den Brüdern Emre und Yasin Yazar, hackt mit seiner Ausstellung „worms are on the move“ nicht nur in die Traditionen der Kunst, sondern beleuchtet auch soziale Themen und Herausforderungen, die unsere Gesellschaft betreffen.
Einblick in die Ausstellung
Die Eröffnung der Ausstellung fand im Atelierraum des Atelierhauses Altes Güteramt während der Offenen Ateliers Mannheim 2024 statt. Dieses Event bietet nicht nur Künstler*innen eine Plattform, sondern fördert auch den kreativen Austausch und die Auseinandersetzung mit relevanten gesellschaftlichen Themen. Die Ausstellung ist bis zum 17. August 2024 geöffnet und erfordert eine vorherige Anmeldung.
- Wo: Güterhallenstraße 18a, 68159 Mannheim
- Wann: Sa., 27.07.24; Sa., 03.08.24; Sa., 10.08.24; Sa., 17.08.24 jeweils von 15.00-18.00 Uhr
Künstlerische Entdeckungen und soziale Hintergründe
Unter den Exponaten der Ausstellung finden sich Werke, die nicht nur Ästhetik repräsentieren, sondern auch eine Stimme für soziale Missstände sind. Yasin Yazar thematisiert mithilfe von Drucken und Plakaten eine kritische Reflexion über Ressourcen und deren Verteilung in unserer Gesellschaft. Sein Werk „Torba voller Elmas“ (dt.: Sack voller Äpfel/Diamanten) stammt von einem berühmten Sprechartisten und zieht Parallelen zwischen persönlichem Gewinn und sozialer Gerechtigkeit.
Der Designer und Künstler Emre Yazar arbeitet hingegen mit „Abfallmaterialien“. Seine Kreationen zielen darauf ab, die Wertigkeit von Dingen zu hinterfragen, die oft als wertlos betrachtet werden. Diese Perspektive fördert das Verständnis, dass Kunst nicht nur aus traditionellen Materialien bestehen muss, sondern durch kreative Konstruktionen auch alltägliche Überreste in wertvolle Kunst transformieren kann.
Ein neuer Blick auf gesellschaftliche Herausforderungen
Die dritte Künstlerin, Aliyah Omar aus Ludwigshafen am Rhein, trägt mit ihren malerischen Werken zur Diskussion um strukturelle Ungleichheiten in der postkolonialen Ära bei. Sie möchte durch ihre Kunst Bewusstsein schaffen und eine Plattform für die Stimmen der Marginalisierten bieten. Ihre Arbeiten sind in der Ausstellung ein wichtiger Bestandteil, um die unterschiedlichen Perspektiven sowie Herausforderungen anzusprechen.
Ausblick und Bedeutung für die Region
Die Ausstellung „worms are on the move“ hat das Potenzial, mehr als nur ästhetische Erfahrungen zu bieten; sie schafft einen Raum für Diskussion und Reflexion über gesellschaftliche Themen. Sie zeigt auf, wie Kunst als Medium genutzt werden kann, um tiefere Einsichten in die Herausforderungen des Zusammenlebens zu gewinnen. Das Kollektiv iwaipidindei__x___fiyyasco ermutigt die Gemeinschaft in Mannheim, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und ihre Sichtweisen zu hinterfragen. Kunst wird hier nicht nur präsentiert, sondern lebt durch einen Dialog und ein gegenseitiges Verständnis weiter.
– NAG