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Neue Wege in der Parkinsonforschung: Förderung für innovative Ansätze

Dr. Björn-Hergen Laabs von der Universität zu Lübeck erhält am 22. Juli 2024 eine massive Förderung von 300.000 Euro für seine Forschung zum X-chromosomalen Dystonie-Parkinson-Syndrom, um die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Genaktivität zu untersuchen und innovative Vorhersagemodelle für das Erkrankungsalter zu entwickeln, was entscheidend für das Verständnis und die Behandlung dieser seltenen Krankheit ist.

Montag, 22.07.2024

Ein Durchbruch in der Parkinsonforschung: Possibilitäten durch epigenetische Ansätze

Dr. rer. hum. biol. Björn-Hergen Laabs vom Institut für Medizinische Biometrie und Statistik erhält Else Kröner-Fresenius Förderung für seine Forschung zum X-chromosomalen Dystonie-Parkinson-Syndrom (XDP). Foto: Lea Louisa Kronziel/IBMS

Die Forschung zum X-chromosomalen Dystonie-Parkinson-Syndrom (XDP), einer erblichen Erkrankung, erhält einen neuen Impuls durch die Arbeit von Dr. Björn-Hergen Laabs an der Universität zu Lübeck. Mit einer großzügigen Unterstützung von etwa 300.000 Euro von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung zielt das Projekt darauf ab, sowohl das Verständnis als auch die möglichen Behandlungsmöglichkeiten dieser komplexen Krankheit zu erweitern.

Forschung zu Umweltfaktoren und Genaktivität

Das Forschungsprojekt untersucht, wie Umweltfaktoren die Genaktivität bei XDP-Patient*innen beeinflussen. Dies ist von großer Bedeutung, da die Krankheit vorwiegend bei Männern auf den Philippinen auftritt und die Symptome, wie unwillkürliche Muskelanspannungen, oftmals die Lebensqualität der Betroffenen erheblich mindern. Die genauen Auslöser der Symptome sind bislang noch nicht vollständig geklärt, weshalb die Arbeit von Dr. Laabs einen vielversprechenden Ansatz darstellt.

Neue Erkenntnisse durch künstliche Intelligenz

Ein zentrales Element der Forschung ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz, um komplexe genetische und epigenetische Zusammenhänge zu analysieren. Die Methoden der KI sollen helfen, das Erkrankungsalter der XDP-Betroffenen besser vorherzusagen. Dr. Laabs erklärt: „Ich möchte herausfinden, ob XDP-Patient*innen genetisch schneller altern als gesunde Personen und ob epigenetische Profile genutzt werden können, um das Erkrankungsalter vorherzusagen.“

Die Rolle der Epigenetik im Krankheitsverständnis

Der Begriff Epigenetik bezieht sich auf die Veränderungen in der Genaktivität, die nicht auf Änderungen der DNA-Sequenz selbst zurückzuführen sind. In diesem Fall könnten die epigenetischen Veränderungen einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie schwer oder leicht die Symptome bei den Betroffenen auftreten. Diese Erkenntnisse könnten eine neue Perspektive für zukünftige Therapieansätze bieten.

Persönlicher Hintergrund von Dr. Laabs

Dr. Laabs hat seine akademische Ausbildung in Medizinischer Mathematik und Lebenswissenschaften an der Universität zu Lübeck abgeschlossen und sich auf den genetischen Hintergrund von XDP spezialisiert. Während seiner Karriere hat er bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Wissenschaftspreis der Sektion Medizin und die Juniorförderung für seine innovative Arbeit im Bereich des maschinellen Lernens.

Bedeutung für die Zukunft der Parkinsonforschung

Diese Forschung könnte nicht nur unmittelbare Vorteile für die Betroffenen des XDP bieten, sondern auch neue Methoden zur Analyse und eventuell zur Behandlung anderer Formen der Parkinsonerkrankung aufzeigen. Das Projekt stellt einen bedeutenden Schritt in der Erforschung seltener neurologischer Erkrankungen dar und könnte zukunftsweisende Erkenntnisse für die Wissenschaft und die medizinische Gemeinschaft liefern.

Kontakt:

Dr. rer. hum. biol. Björn-Hergen Laabs

Institut für Medizinische Biometrie und Statistik

Universität zu Lübeck

Tel: 0451 500-50623

E-Mail: b.laabs(at)uni-luebeck(dot)de

www.imbs-luebeck.de

NAG

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