Leipzig – Ab dem kommenden Montag, in Einklang mit den neuen Schulrichtlinien, werden Schülerinnen und Schüler in Sachsen bei der Verwendung von gendergerechter Sprache in ihren Arbeiten schlechtere Noten erhalten.
Auswirkungen auf die Schulgemeinschaft
Mit dieser Regelung wird der Bildungsminister Christian Piwarz (CDU) ein strenges Vorgehen im Freistaat Sachsen einführen. Schüler*innen, die genderneutrale Schreibweisen wie das Gendersternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche verwenden, müssen aufgrund der schwerwiegenden Änderungen in der Benotung mit Punktabzügen rechnen.
Die rechtlichen Grundlagen
Diese Entscheidung folgt dem Beschluss des Rates für deutsche Rechtschreibung, der klarstellt, dass solche Sonderzeichen nicht Teil der deutschen Orthografie sind. Dies bedeutet konkret, dass die Schreibweisen wie Schüler*in, Schüler:in und Schüler_in als unzulässig eingestuft werden. Die neuen Vorgaben werden als nicht tragbar für den schulischen Kontext angesehen und somit in der Notenvergabe berücksichtigt.
Der kritische Standpunkt der Schülerschaft
Der Landesschülerrat hat diese Maßnahmen als ungerecht empfunden. Die Vorsitzende Amy Kirchhoff (16) äußerte sich zur Neuregelung und verwies darauf, dass die Schule niemanden dazu zwingen sollte, zwischen Noten und persönlichen Überzeugungen zu wählen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zeigt sich besorgt und kritisiert die Idee, schulische Leistungen und individuelle Haltungen miteinander in Konflikt zu bringen.
Kontextualisierung und breitere Trends
In mehreren Bundesländern, darunter Bayern, Sachsen-Anhalt, Hessen und Schleswig-Holstein, werden ähnliche Regelungen getroffen. Es wird deutlich, dass die Schulpolitik in Deutschland eine durchweg heterogene Sichtweise auf die Integration geschlechtergerechter Sprache zeigt. Während einige Bundesländer Richtlinien zur Förderung solcher Sprachvarianten entwickeln, bestraft Sachsen deren Verwendung nun aktiv.
Warum diese Veränderungen relevant sind
Die Einführung dieser Regelung stellt eine wesentliche Grenze für die Schüler*innen dar, die sich möglicherweise ihrer sprachlichen Freiheit beraubt fühlen könnten. Diese neue Praxis hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Schüler*innen über Sprache und Geschlecht denken, nachhaltig zu beeinflussen. In Zeiten, in denen soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung im Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussionen stehen, könnte diese strenge Handhabung in Schulen als Rückschritt angesehen werden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Regelungen auf die Schüler*innen und die Schulkultur in Sachsen auswirken. Die Debatte um geschlechtergerechte Sprache, Orthografie und persönliche Ausdrucksweisen wird sicherlich weiterhin ein zentraler Punkt in der Bildungsdiskussion des Landes sein.
– NAG